Wildtiere

So überlebst du einen Hai-Angriff

Die Hai-Angriffe in Ägypten sorgen derzeit für Angst und Schrecken. Dabei muss es nicht soweit kommen, denn die Abwehr fängt schon vor der Attacke an.

Christine Scharfetter
Selbst der Weiße Hai hat kein Interesse daran, Menschen zu töten oder zu essen. Wir stehen nicht auf seiner Speisekarte.
Selbst der Weiße Hai hat kein Interesse daran, Menschen zu töten oder zu essen. Wir stehen nicht auf seiner Speisekarte.
Getty Images/iStockphoto

Das Wichtigste gleich vorweg: Auf der Speisekarte der Haie stehen Krebse, Robben, Fische, Fischabfälle und Kadaver, aber auf keinen Fall der Mensch! Die Erklärung, warum wir grundsätzlich nicht in sein Beuteschema passen, ist ganz einfach: Über Millionen Jahre der Evolution sind sich Hai und Mensch nie begegnet. Der Hai als solcher frisst nur, was er kennt - und kaum ein Hai hat bisher Menschenfleisch probiert. Auch der Geruch von Menschenblut lockt Haie nicht. Deshalb sind die meisten Annäherungen, die – dank Steven Spielberg – gerne als Angriff eingeordnet werden, nichts als Neugier.

Außerdem haben die Kreise, die sie ziehen, nichts mit einer Angriffsvorbereitung zu tun. Um nicht zu ersticken, muss Wasser durch ihre Kiemen fließen und damit das passiert, müssen sie sich bewegen.

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    Die Taucherin Ocean Ramsey schätzt das Alter des an der Küste Hawaiis aufgetauchten Hais auf mindestens 50 Jahre.
    Die Taucherin Ocean Ramsey schätzt das Alter des an der Küste Hawaiis aufgetauchten Hais auf mindestens 50 Jahre.
    (Bild: Reuters)

    Die wichtigsten Regeln, um zu überleben

    Was aber tun, wenn der sogenannte "Killer der Meere" neugierig wird und sich tatsächlich nähert? Ein paar wichtige Grundregeln können hier einem das Leben retten – und am Ende für eine unvergessliche Begegnung sorgen:

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    Gefährliches Terrain meiden

    Damit es erst gar nicht zu einer Begegnung kommt, ist es grundsätzlich ratsam, nicht alleine schwimmen zu gehen. Außerdem sollte das Meer zwischen Sonnenuntergang und - aufgang sowie dunkles, trübes Wasser gemieden werden. Sich in der Futternähe des Raubfisches aufzuhalten ist auch keine gute Idee. Sprich, von Robben und Fischen sowie Schiffen und Häfen fernhalten, denn dort können Abfälle ins Meer gelangen.

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    Ruhig bleiben

    Kreuzt man dennoch eine Haifischflosse, dann heißt es, ruhig bleiben. Tief ein- und ausatmen, keine hastigen und planschenden Bewegungen, da diese den Jagdinstinkt des eigentlich friedvollen Tieres wecken. Den Körper so entspannt und ruhig wie möglich in eine senkrechte Lage bringen. Nur mit den Füßen paddeln, das reduziert die Geräusche drastisch.

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    Schau mir in die Augen

    Den Körper außerdem hin zum Hai drehen und ihn im Blick behalten. Dem Tier niemals den Rücken zuwenden! Dreht der Hai seine runden, dann mit drehen und weiterhin anstarren. Das hält den Räuber fern.

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    Attackiere du zuerst

    Kommt der Hai auf den Schwimmer direkt zu, ist das noch lange kein Angriff. Die beste Chance zu zeigen, wer hier der Stärkere ist. Bei Annäherung mit den Händen die Schnauze oder die Kiemen berühren, ohne den Oberkörper vornüber zu beugen. Das wird er als Angriff einordnen und ist ihm völlig unbekannt – schließlich werden Haie nie angegriffen. In den meisten Fällen wird er Reißaus nehmen.

    Startet der Hai dennoch einen sehr seltenen Angriff, ist ein Druck oder Schlag auf die Schnauze oder seitlich auf die Kiemen die richtige Abwehr. Eine Verletzung an Letzteren kann den Hai sogar töten, weil er ersticken muss – das ist dem Tier bewusst. Deshalb sollte schon ein Handschlag nur in die Richtung der Kiemen und der dadurch erzeugte Wasserdruck genügen, um ihn zu vertreiben.

    Anschließend sollte der Rückzug ans Ufer kontrolliert und in Ruhe vorgenommen werden.

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      Was für ein wundervoll herbstlicher Anblick im Dublins Phoenix Park. Die Brunftzeit von Rehen und auch Hirschen kann allerdings ziemlich laut sein.
      Was für ein wundervoll herbstlicher Anblick im Dublins Phoenix Park. Die Brunftzeit von Rehen und auch Hirschen kann allerdings ziemlich laut sein.
      ©Picturedesk