Wildtiere

Weshalb Hornissen wahre Pazifisten sind

Doppelt so groß wie die gelb-schwarzen Verwandten und irre laut, wenn sie sich ins Zimmer verirren: Hornissen sind trotzdem viel cooler als ihr Ruf.

Christine Kaltenecker
Die Hornisse ist viel besser als ihr Ruf.
Die Hornisse ist viel besser als ihr Ruf.
Getty Images/iStockphoto

Sieben Stiche der Hornisse können sogar ein Pferd töten, heißt es. Was für ein Blödsinn. Der Stich einer Hornisse ist nicht wesentlich schlimmer als der einer Biene oder Wespe und viel, viel seltener. Eine Hornisse muss man nämlich ordentlich reizen, ihr Nest bedrohen, oder sie in die Enge treiben, bevor sie sticht.

Null Interesse an Menschen

Sie hat mit uns Menschen recht wenig am Hut, hält sich niemals am Esstisch auf der Terrasse auf, oder fliegt mit Vorliebe ins Saftglas zum Kosten. Hornissen fressen nämlich zu 95 Prozent nur andere Insekten - auch die lästigen (Schwester-)Wespen -  und haben gar kein Interesse an menschlicher Nahrung oder süßen Gerüchen. Die Begegnung mit der Riesin ist also meistens zufällig und auch recht schnell wieder vorbei.

Hornissen stehen in Österreich unter strengem Naturschutz. Wer also ein Nest einfach zerstört, macht sich strafbar - hier gibt es Fachmänner, die das Zuhause tierschutzgerecht umsiedeln.

Koexistenz

Hornissen dulden uns in der Regel, wenn wir uns nicht hysterisch fuchtelnd bemerkbar machen. Zugegeben, der Stich tut schon höllisch weh und ihren Nestern, die sie auch gerne im vorhandenen Vogelhäuschen im Garten bauen, sollte man nicht zu nahe kommen. Sie mögen den Duft und Saft von Fallobst und sind deshalb gerne bei Obstbäumen anzutreffen, wo sie friedlich ihre Runden fliegen. Das friedliche Riesensumsi sollte man also nicht nur wegen des Artenschutzes respektieren, oder?

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