Sie wollten zum Schrecksee und mussten schlussendlich mit dem Helikopter gerettet werden: Zwei junge Wanderer begaben sich in den Allgäuer Alpen in Lebensgefahr. Bei der Tourenplanung haben sich die beiden ausschließlich auf TikTok-Videos verlassen. Auf rund 2000 Metern Höhe saßen sie im unwegsamen, hochalpinen Gelände fest – ohne geeignete Ausrüstung und ohne Möglichkeit zur Umkehr, wie die Bergwacht Hinterstein mitteilt.
Die Bergwacht Hinterstein alarmierte den Rettungshelikopter aus dem österreichischen Reutte. Die Besatzung lokalisierte die beiden nahe dem Schrecksee an einem verschneiten Steilhang. Mit der Seilwinde des Notarzthubschraubers wurden die Wanderer geborgen. Nach Angaben der Retter gaben sie an, ihre Tour ausschließlich mithilfe von TikTok-Informationen geplant zu haben. Die Route über den Jubiläumsweg zum Schrecksee gilt jedoch als anspruchsvoll und erfordert sorgfältige Vorbereitung.
Nur einen Tag später folgte eine weitere Rettungsaktion in der Region: Zwei jugendliche Bergsteiger, die den Hochvogel (2592 Meter) besteigen wollten, kamen bei etwa 2300 Metern nicht mehr weiter. Das steile, ganzjährig schneebedeckte Gelände oberhalb des Kalten Winkels war aufgrund winterlicher Bedingungen zu riskant geworden. Obwohl die Teenager gut ausgerüstet und erfahren waren, konnten sie den Rückweg nicht selbstständig antreten.
Ein Rettungshelikopter setzte wegen starker Bewölkung zwei Bergretter unterhalb des Einsatzortes ab. Diese stiegen zu den Jugendlichen auf, bereiteten sie für die Windenbergung vor und brachten sie sicher ins Tal. Im Gegensatz zu den über TikTok inspirierten Wanderern am Schrecksee waren die Jugendlichen technisch ausgestattet und routiniert im alpinen Gelände.