Es hätte ein mitreißender Abend für alle Justin-Timberlake-Fans werden sollen – doch das Konzert des US-Stars am Montag im Wiener Ernst-Happel-Stadion ließ viele mit gemischten Gefühlen zurück.
Zwar pilgerten rund 30.000 Besucher in die Arena, doch im Vergleich zu den Massen bei Robbie Williams (51) zwei Tage zuvor wirkte das Stadion deutlich leerer. Der dritte Rang blieb geschlossen, große Teile des zweiten Rangs unbesetzt – ein ungewohntes Bild für einen der erfolgreichsten Popstars der 2000er-Jahre.
Bevor Timberlake die Bühne betrat, legte Produzent Timbaland los. Er hat Hits für Stars wie Nelly Furtado und Ne-Yo produziert – an diesem Abend sorgte er allerdings mehr für Fragezeichen als für Begeisterung. Seine Beats wirkten beliebig, die Performance flach. Auf TikTok fragen sich Fans: "Was war das?"
Um exakt 20.54 Uhr betrat Justin schließlich die Bühne – musikalisch wurde es nostalgisch. Mit Klassikern wie "Can't Stop the Feeling" und "SexyBack" brachte er das Publikum immerhin zum Tanzen. Doch der Abend wirkte fragmentarisch: Songs wie "My Love", "Señorita" oder "Rock Your Body" wurden nur angespielt. Kaum kam Stimmung auf, wechselte der 44-Jährige bereits zum nächsten Titel.
Zwischendurch zeigte er seine berühmten Tanzmoves, die an seine Boygroup-Zeit erinnern. Er hüpfte über die Bühne, zuckte mit den Schultern, bewegte sich präzise – aber auch ein wenig müde. Viel sprach er nicht. Er gab lieber Handzeichen, zeigte dem Publikum, wann es jubeln oder klatschen soll. Nur selten sagte er etwas ins Mikrofon.
Ein kurzer emotionaler Moment bleibt in Erinnerung: Eine Frau hielt ein Schild hoch, sie habe einen Herzinfarkt überlebt, nur um ihn zu sehen. Timberlake unterschrieb das Poster und zeichnete ein Herz dazu. Auch ein kleiner Bub durfte kurz auf die Bühne – dann aber hieß es wieder: zurück zum Programm. Nach etwa 90 Minuten war der Auftritt auch schon wieder vorbei.