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Tina Weirather: "Bin freier als Anna Fenninger"

Heute Redaktion
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Tina Weirather ist das Aushängeschild des liechtensteinischen Skisports. In der abgelaufenen Saison gelang der Speed-Spezialistin der erste Abfahrts-Erfolg. In der nächsten Saison will die Tochter von Harti Weirather den Gesamtweltcup attackieren. Am Rande der ServusTV-Sendung "Sport und Talk aus dem Hangar 7" plauderte die hübsche Liechtensteinerin im "Heute.at"-Talk über die Motivation im Sommertraining, die Ski von Tina Maze und die "Causa Anna Fenninger".

Tina Weirather ist das Aushängeschild des liechtensteinischen . In der abgelaufenen Saison gelang der Speed-Spezialistin der erste Abfahrts-Erfolg. In der nächsten Saison will die Tochter von Harti Weirather den Gesamtweltcup attackieren. Am Rande der ServusTV-Sendung "Sport und Talk aus dem Hangar 7" plauderte die hübsche Liechtensteinerin im "Heute.at"-Talk über die Motivation im Sommertraining, die Ski von Tina Maze und die "Causa Anna Fenninger".

"Heute.at": Tina, wie geht´s? Wie ist die Vorbereitung bis jetzt verlaufen?

Tina Weirather: "Gut. Alles bestens. Das Training läuft gut. Gesundheitlich geht es mir auch sehr gut. Ich kann mich wirklich nicht beklagen."

Womit motivierst du dich im langen Sommertraining?

"Der Gedanke an eine erfolgreiche Saison ist sicher die Motivation. Aber auch immer wieder Szenenwechsel. Es ist schon ganz schön hart, wenn man sich immer wieder motivieren muss. Es ist eine Woche härter als die andere. Für mich ist da wichtig, dass ich immer wieder die Trainingsorte wechsle. Ich war in Kanada und auch da bin ich immer wieder woanders. Für mich ist das eine Zusatzmotivation, wenn ich neue Strecken zum Biken oder Laufen oder einen neuen Kraftraum habe."

Zuletzt hat man dich vermehrt auf dem Golfplatz gesehen. Bringt das neue Motivation für dich?

"Es ist für mich eines der besten Mentaltrainings, die es gibt. Es muss technisch alles passen, man muss fokussiert sein, man darf aber auch nicht zu viel wollen, sonst geht auch nichts. Man braucht ein Gleichgewicht. Und das ist ähnlich wie im Skisport."

In der abgelaufenen Saison konntest du deine erste Abfahrt gewinnen. Bei der WM bist du als Vierte im Riesentorlauf knapp leer ausgegangen. Wie fällt rückblickend dein Resümee aus?

"Nicht durchwegs positiv. Sicher gab's einige Highlights. Der erste Abfahrts-Sieg in Garmisch war Wahnsinn. In Maribor war ich im Riesentorlauf am Podest. Das war alles ganz gut. Aber es war nicht das, was ich mir erhofft hab. Den Umständen entsprechend muss ich aber zufrieden sein. Ich hatte die schwerste Vorbereitung meiner Karriere. Ich hatte von August weg ständig Schmerzen. Für mich persönlich war es schwer zu akzeptieren, dass nicht mehr geht, wenn der Körper nicht mitspielt."

Es steht eine Saison ohne Großereignis bevor. Was ist da dein Ziel?

"Der Weltcup. Es zählt jedes Rennen. Es gibt keine Unterbrechung, es ist durchgehend, was ich ganz gut finde. Ich fokussiere mich auf jedes einzelne Rennen. Es gibt einige Rennen, an die ich gute Erinnerungen hab."

Zuletzt gab es Gerüchte über einen Skimarkenwechsel. Du hast intensiv Stöckli getestet, bist aber bei Atomic geblieben. Was hat da den Ausschlag gegeben?

"Ich hab drei Wochen lang ganz intensiv auf verschiedenen Verhältnissen getestet. Das war sehr interessant für mich. Ich hab da einiges herausgefunden. Wenn man immer nur das gleiche Paket fährt, weiß man nicht, welchen Einfluss der Schuh oder die Bindung nimmt. Es ist für Stöckli jetzt zwar blöd, aber so hab ich für mich bei Atomic das perfekte Paket gefunden. Der Stöckli-Ski war extrem gut. Da versteht man, wie Tina Maze in einer Saison 24 Mal auf dem Podest sein kann. Das Produkt funktioniert gut. Das Potenzial war für mich bei Atomic aber besser."

Inwieweit hast du das "Theater" rund um Anna Fenninger verfolgt?

"Ich war in Kanada, ich hab da gar nicht so viel mitgekriegt. Ich hab nur gehört, dass die österreichischen Zeitungen voll waren. Ich glaub, das ist mehr als genug diskutiert worden. Da muss ich nicht auch noch meinen Senf dazu geben."

Mikaela Shiffrin und Aksel Lund Svindal haben Anna Fenninger für ihren "Kampf" gratuliert. Würdest du Anna Fenninger auch gratulieren?

"Das will ich gar nicht kommentieren. Ich finde, da haben sich schon viel zu viele Leute eingemischt, die gar nicht genau wissen, worum es geht. Weil das ihre Sache ist. Deshalb werde ich mich da auch nicht einmischen."

Muss man im kleineren liechtensteinischen Verband mehr auf eigene Faust machen, was Anna Fenninger auch wollte?

"Auf jeden Fall. Da muss man sich selber organisieren. Es hat Vor- und Nachteile. Man braucht von klein auf viel mehr Eigeninitiative, dafür ist man, wenn man oben ist, natürlich auch freier, weil es nicht so viele Interessen und Regeln gibt."

Du hattest schon vier Kreuzbandrisse. Wie oft denkt man da ans Aufhören?

"Eigentlich nur ein Mal. Es war direkt nach der letzten Verletzung. Da war es auf der Kippe bei mir. Weil es nicht sicher war, ob es wieder gut wird. Von dem Zeitpunkt an, an dem ich gemerkt habe, dass es wieder gut wird, war für mich die Frage abgehakt."

Du hast neben dem Skisport "International Business Communication" studiert. Wie geht es voran?

"Meine Website ist nicht ganz aktuell. (lacht) Letztes Jahr hab ich angefangen zu studieren, hab das zwei Semester gemacht. Ich hab versucht, während des Trainings weiterzumachen. Das Training ist immer intensiver geworden. Ich bin vom Training heimgekommen, hab 20 Minuten gelernt und bin dann über den Büchern eingeschlafen. Dann hab ich mir gedacht: Bevor ich zwei Sachen nur halb machen kann, hab ich mich auf den Skisport konzentriert. Ich frag mich, wie das andere Skisportlerinnen schaffen, aber bei mir geht das nicht."