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Tipps aus Basel: "Rapid muss auch Kritik ertragen"

Ex-Basel-Präsident Bernhard Heusler gibt Rapid Tipps in Sachen Fan-Problematik. Der Schweizer hält zum Beispiel nichts von Kollektivstrafen.

Heute Redaktion
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Rapid Wien will die eigenen Fan-Probleme mit Hilfe von Experten aus dem Ausland lösen. Einer davon ist Ex-Basel-Präsident Bernhard Heusler. Der Schweizer spricht sich klar gegen Kollektivstrafen aus und erklärt, wie man die aktive Fan-Szene in den Griff bekommen könnte.

"Wenn es Kollektivstrafen gibt, führt das zur Verschärfung. Eine Mehrheit fühlt sich ungerecht behandelt, so kommt es zur Solidarisierung mit den Tätern und Radikalen. Es ist wie beim Heer, wenn alle für einen mitbüßen müssen", sagt Heusler im Kurier.

Fans gegen Kommerzialisierung

Der Schweizer weiß wovon er spricht, denn die Fan-Szene in Basel sei der von Rapid sehr ähnlich: "Beide sind vom Gedankengut der Ultras beeinflusst. Da geht es um starke, autonome Fankultur. Sie halten stark zusammen und stehen dem Verein kritisch gegenüber was Kommerzialisierungs-Tendenzen angeht."

"Auch im emotionalen Fußball soll es Rechtsstaatlichkeit geben. Für und gegen die Fans. Mit modernen technischen Mitteln und in Zusammenarbeit mit der Polizei sollen jene ausgeforscht werden, die gegen Stadionordnung und Gesetze verstoßen. Für Rapid wird es wichtig sein eine konsequente Fan-Politik zu fahren", rät der ehemalige Basel-Präsident, der acht Mal Meister wurde.

Schuld nicht bei den Medien suchen

Heusler legt nach: "Empört sein ist keine Strategie. Ebenso soll man auch nicht die Schuld bei den Medien suchen. Wenn man einen Klub wie Basel oder Rapid führen darf, dann muss man Kritik bei Fan-Problemen auch ertragen."

(Heute Sport)