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Toni Innauer wettert gegen "perverse" Fußball-Gagen

Österreichs Skisprung-Legende Toni Innauer ist 60! Und kein bisschen leise. Nun rechnet der Vorarlberger mit den hohen Gagen im Fußball ab.

Heute Redaktion
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Toni Innauer
Toni Innauer
Bild: picturedesk.com

Toni Innauer war stets ein Vordenker im Sport. Zu seinem 60. Geburtstag holte der Vorarlberger am Sonntag zum verbalen Schlag gegen die hohen Gehälter im Fußball aus. Der Sport leide grundsätzlich unter der ständig fortschreitenden Kommerzialisierung.

"Aus dem Sport ist eine Unterhaltungsbranche geworden, und selbstverständlich auch ein enormer Wirtschaftsfaktor. Wirtschaftliche Überlegungen stehen heute auch im Sport über allem", kritisierte der Jubilar im Kurier. "Wenn man das aber zu lange so praktiziert, wenn mehr und mehr die Seele des Sports verkauft wird, dann merken das die Menschen sehr wohl."

Fußballer-Gagen "pervers"

Besonders deutlich sehe man das im Fußball, wo "vertrottelte" Gagen gezahlt werden. "Wenn das Geld so offensichtlich abgeschafft wird, ist das nicht nur pervers gegenüber den Menschen, die das Geld für ein Ticket zusammenkratzen müssen. Es ist auch pervers dem Wettbewerbsprinzip gegenüber."

Natürlich werde sich auf lange Sicht immer das Geld durchsetzen, "aber den Erfolg zu kaufen, das ist todlangweilig. Die Grundidee des Sports muss sich im ideologischen Grab umdrehen, wenn sie zum Lieblingsspielzeug für gelangweilte, geltungssüchtige Milliardäre wird." Gerade da seien die US-Sportarten mit Gehaltsgrenzen ein Vorbild.

Funkstille zu Schröcksnadel

Innauer kritisierte zuletzt auch den ÖSV. Das Verhältnis zu Boss Peter Schröcksnadel bezeichnete der nunmehr 60-Jährige nach einer Kontroverse im Umgang mit den Missbrauchsvorwürfen als "frostig". "Ich hatte mit Peter Schröcksnadel ein klärendes Gespräch vereinbart. Er hat es ersatzlos platzen lassen." Bis auf ein "Griaß di" bei den Olympischen Spiele sei Funkstille gewesen. (wem)