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Toni Polster: "Ich hätte die Admira gerettet"

Heute Redaktion
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Fußball-Bundesligist FC Admira Wacker Mödling hat sich nach nur vier Pflichtspielen von Trainer Toni Polster getrennt und den Coach nach knapp zwei Monaten der gemeinsamen Zusammenarbeit beurlaubt. Die Nachfolge tritt Polsters bisheriger Co-Trainer Oliver Lederer an.

Vor allem der Zeitpunkt der Entlassung sorgt für Diskussionen.

  

Klubmanager Alexander Friedl habe Polster Freitagabend davon in Kenntnis gesetzt, dass die Zusammenarbeit nach nur wenigen Wochen beendet sei, zuvor fand ein Krisengipfel statt. Die offizielle Version: Es gab diverse Auffassungsunterschiede zwischen dem Verein und dem 49-Jährigen Ex-Torjäger.

"Aufgrund des unglücklichen Saisonstarts mit null Punkten in den ersten drei Runden, einer negativen Tordifferenz von 2:11 sowie diverser Auffassungsunterschiede hat der FC Admira Wacker Mödling den Entschluss gefasst Trainer Toni Polster mit sofortiger Wirkung zu beurlauben", verlautete das Schlusslicht via knapper Aussendung.

"Neue Gruppe" übernimmt Südstadt

Eine Entlassung einen Tag vor dem richtungsweisenden Spiel gegen Sturm - da kommen Zweifel auf, dass es allein an den Ergebnissen lag. Friedl will von Verstimmungen zwischen Führungsetage, Trainer und Spielern nichts wissen, lässt aber durchblicken, dass offensichtlich wieder einmal ein Machtwechsel in der Südstadt ansteht. "Eine neue Gruppe, die den Verein übernehmen will, hat die Beurlaubung empfohlen", erklärte der Manager, ohne Namen zu nennen.

Polster hat sich schon verabschiedet

Der ÖFB-Rekordtorschütze verabschiedete sich Samstagvormittag bereits von der Mannschaft. "Hätte ich ein bisschen mehr Zeit gehabt, hätte ich die Admira gerettet", sagte der Wiener. Dass seine Tätigkeit schon nach sieben Wochen wieder zu Ende ist, macht ihn traurig. "Aber das muss ich akzeptieren. Es bringt nichts, wenn man Schmutzwäsche wäscht, das hilft niemandem weiter. Es war trotzdem eine tolle Erfahrung."

Wie es mit Polsters Trainerkarriere weitergehen wird, steht noch in den Sternen: "Ich liebe diesen Sport, ich liebe es selbst Fußball zu spielen und werde das auch ewig machen solange mich die Füße tragen und irgendwann wird es wieder eine interessante Aufgabe für mich geben." Ein neuerliches Engagement im Unterhaus, wie zuletzt bei der Wiener Viktoria, schloss er aber aus.

Chaotischer Saisonstart

Zuletzt hatte es ein 1:7 bei SV Grödig gegeben. Die Admira spielt heute, Samstag im Treffen der Krisenclubs gegen Sturm Graz. Sturm hat erst einen Zähler auf dem Konto und ist mit 14 Punkten aus 19 Liga-Partien das schlechteste Team dieses Kalenderjahres.

Die Entscheidung der Admira-Verantwortlichen zu so einem frühen Zeitpunkt verwundert. Denn im bisherigen Saisonverlauf war nicht alles schlecht, es fehlte auch das Glück. Bei Meister Austria bot man in der Generali-Arena 60 Minuten absolut Paroli. Gegen Wacker Innsbruck wurde es nichts aus einem Punktgewinn zu Hause, da Goalie Patrick Tischler ein haarsträubender Fehler unterlief. Und auch in Grödig wäre für nach dem Führungstreffer mehr möglich gewesen, da schlugen sie sich allerdings mit drei Ausschlüssen selbst.

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