Eine seltene Wasserhose zog am Vormittag des 29. Juli über dem Bodensee alle Blicke auf sich. Das Naturereignis sah aus wie eine gigantische Röhre, die vom Wasser in den Himmel ragte. Das einzigartige Phänomen gehört zur Familie der Tornados.
Eine Wasserhose wie jene über dem Bodensee dreht sich extrem schnell und kann Windgeschwindigkeiten von mehr als 100km/h erreichen. Trotz des heftigen Wirbels zieht sie langsam über das Wasser - und kann dabei kleinere Boote gefährden und sogar zum Kentern bringen.
Ein DWD-Sprecher sagte am Dienstag: "Heute hat sich gegen 9 Uhr eine starke Schauerzelle südlich von Friedrichshafen mehr oder weniger in der Mitte des Bodensees gebildet." Die Zelle sei dort als Wasserhose etwa eine Stunde zu sehen gewesen. Schäden seien nicht bekannt.
Was genau ist eine Wasserhose?
Eine Wasserhose ist eine Tornado-ähnliche Windhose über einem Gewässer - also quasi ein Tornado über Wasser. Sie sieht aus wie eine rotierende "Säule" oder ein "Rüssel", der vom Himmel aufs Wasser reicht.
Eine Wasserhose entsteht über warmem Wasser - meist Seen, Meer oder größere Flüsse. Sie besteht aus kondensierter Luftfeuchtigkeit. In Österreich wurden Wasserhosen auch bereits am Neusiedler See und Wörthersee beobachtet.
Es gibt zwei Arten von Wasserhosen: Tornadische Wasserhose: ein echter Tornado, der vom Land über Wasser zieht - eher selten, aber gefährlich. Häufiger ist eine nicht-tornadische Wasserhose: Sie bildet sich unabhängig vom Gewitter, oft bei schwülwarmen Bedingungen, weniger heftig, aber trotzdem beeindruckend.