Dauerregen und Unwetter

Kühler Sommer – nun Ende der Klima-Erwärmung?

Seit Anfang Juli zeigt sich das Wetter in Österreich kühl und regnerisch - da fragen sich viele "Heute"-Leser: Gibt es den Klimawandel überhaupt noch?
Bernd Watzka
29.07.2025, 16:13
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Am 3. Juli setzte eine nachhaltige Wetterumstellung ein, die (mindestens) bis Anfang August anhalten wird. Im Klartext: Seit vier Wochen herrscht in unserem Land - und anderen Teilen Mitteleuropas - trübes, kühles und regnerisches Wetter statt Sommerhitze. Ein Wetter, das wir eher im März oder November gewohnt sind.

Blockade der Hochdrucklage

Die Temperaturen sanken ab 3. Juli - nach einer kurzen Hitzewelle mit bis zu 38 Grad - auf frische 17 bis 22Grad, bei Regen sogar auf unter 15 Grad. Es kam zu böigen Westwind, vermehrtem Niederschlag und einer Blockade der sommerlichen Hochdrucklage. Dieser Trend, der ab 21. Juli nochmals verstärkt wurde, hält bis heute an.

Aktuelle Prognosen könnten täuschen: Auch wenn das Wetter am Monatsende besser werden soll - ab 2. August kehrt das triste Herbstwetter zurück.

Erdabkühlung statt Klima-Erwärmung?

Was ist los mit dem Wetter? Heißt es nicht, im Zuge des globalen Klimawandels werde es bei uns immer wärmer? Momentan sieht es für viele Österreicher eher nach Erdabkühlung aus. Nun, die Sache mit dem Wetter ist nicht so einfach. "Heute" hat angefragt.

Daten für Juli 2025: Überdurchschnittlich viel Regen (obere Grafik), aber "normale" Temperaturen (unten).
GeoSphere Austria

Langfristige Entwicklung des Klimas

"Es liegt in der Natur des Wetters, dass manche Monate wärmer und manche kälter ausfallen", erklärt Alexander Orlik, Klimatologe an der GeoSphere Austria, auf "Heute"-Anfrage. Wichtig sei daher, "nicht einen Einzelmonat zu betrachten, sondern die langfristige Entwicklung des Klimas", und die habe "einen ganz eindeutigen Trend", so Orlik.

Fakt ist: "In den vergangenen Jahrzehnten sind die Sommer in Österreich um knapp 3 Grad wärmer geworden und die Zahl der Hitzetage hat massiv zugenommen", sagt der Wetter-Experte.

Juli überdurchschnittlich warm

Was überrascht: Der heurige Juli entspricht von der Temperatur her ziemlich genau einem durchschnittlichen Juli der vergangenen 30 Jahre und wird in der Endbilanz "mit sehr großer Wahrscheinlichkeit" sogar um 1,5 Grad wärmer sein als ein durchschnittlicher Juli im Zeitraum 1961 bis 1990, so Orlik.

Große Überraschung: In ganz Österreich war es in den vergangenen vier Wochen wärmer als im langjährigen Durchschnitt.
GeoSphere Austria

Einer der feuchtesten Juli-Monate

Ungewöhnlich seien laut dem Meteorologen "die großen Regenmengen" im heurigen Juli, die "sicher dafür verantwortlichen sind, dass viele Menschen diesen Juli als zu wenig sommerlich empfinden". Und Orlik verrät: Der heurige Juli "dürfte einer der vier nassesten Juli-Monate der Messgeschichte" werden.

{title && {title} } bw, {title && {title} } Akt. 29.07.2025, 16:55, 29.07.2025, 16:13
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