Ab dem 18. August 2025 tritt in der Europäischen Union eine neue Batterieverordnung (EU 2023/1542) in Kraft - mit strengeren Vorgaben für die Herstellung, Nutzung, Entsorgung und das Recycling von Batterien. Auch in Österreich könnte damit ein Pfandsystem für Batterien Realität werden.
Ziel der Verordnung ist es, ein nachhaltiges, ressourcenschonendes Kreislaufsystem zu schaffen. Bis 2030 sollen die Sammelquoten für Altbatterien auf 73 Prozent steigen.
Im Fokus der neuen EU-Regeln stehen vor allem Gerätebatterien, wie sie in Smartphones, Laptops oder Haushaltsgeräten stecken. Diese Akkus müssen künftig leicht entfernbar und ersetzbar sein - ein wichtiger Schritt zur Förderung von Reparaturen und zur Vermeidung von Elektroschrott.
Auch die Rückgabe alter Batterien wird deutlich vereinfacht: Hersteller sind verpflichtet, flächendeckende Rücknahmestellen einzurichten - für alle Batterietypen, kostenlos.
Erstmals umfasst die Verordnung auch moderne Lithium-Ionen-Akkus - etwa aus E-Bikes, E-Scootern oder Elektroautos. Genau hier sieht Umwelt- und Klimaminister Norbert Totschnig dringenden Handlungsbedarf: "Wir sehen, dass es Probleme gibt, weil viele Akkus falsch entsorgt werden. Sie werden in den Müll geworfen oder in den gelben Sack und das führt da und dort - vor allem in den Abfallzentren oder Sammelzentren - zu Bränden."
Allein in Österreich landen jährlich rund drei Millionen Lithiumbatterien im Restmüll - mit gefährlichen Folgen.
Ein konkretes Pfandsystem für Batterien ist zwar bislang nicht Teil der EU-Verordnung, doch das Thema wird aktiv geprüft. Die Kommission will bis Ende 2027 bewerten, ob und wie ein solches Modell - europaweit oder national - umgesetzt werden könnte. "Dann werden Vorschläge an die Mitgliedsländer unterbreitet", so Totschnig im "Heute"-Talk.
Und weiter: "Das ist ein echtes Thema und deswegen schauen wir uns das genau an, welche Antworten wir da auf nationaler Ebene finden. Wir werden Lösungen erarbeiten." Dabei gehe es auch um praktische Fragen - etwa wie ein Rückgabesystem organisiert oder Verstöße geahndet werden könnten. Einen Alleingang von Österreich soll es jedoch nicht geben.
Ganz neu ist die Idee eines Batteriepfands übrigens nicht: Sie findet sich bereits im Arbeitsprogramm von ÖVP, SPÖ und NEOS. Dort ist von einer "Evaluierung der Einführung geeigneter Anreizmechanismen für die Rückgabe von Altakkus und Altbatterien" die Rede.