Während Schweden und Norwegen bei 30 Grad und mehr ins Schwitzen kommen, bleibt es in Österreich ungemütlich. Kühl, nass und keine (langfristige) Regenpause in Sicht - so präsentiert sich der Sommer heuer in weiten Teilen Mitteleuropas. Meteorologen sprechen bereits von einem "Sommermonsun".
Ein Hochdruckgebiet über dem Mittelmeer und Skandinavien sorgte für Hitze im Norden. Über Österreich und Deutschland hingegen hat sich seit vier Wochen eine stabile Störung festgesetzt, die immer wieder Starkregen bringt. Besonders entlang der Nordalpen schüttet es zeitweise kräftig.
Auch in der neuen Woche (ab 28. Juli) bleibt uns das trübe Wetter oft erhalten. Eine Tiefdruckrinne, die sich von Südskandinavien bis nach Italien zieht, bringt eine feuchte nordwestliche Anströmung in den Alpenraum. Südlich der Donau steigt die Gefahr von Überschwemmungen - örtlich kann es zu Hochwasser kommen.
Ein kleiner Hoffnungsschimmer: Am Mittwoch, 30. Juli, könnte sich das Wetter kurzfristig beruhigen. Das Azorenhoch schiebt sich nach Osten und lässt Sonne und bis zu 24 Grad zu. Doch die Freude dürfte nur von kurzer Dauer sein - neue Störungen stehen schon bereit, prognostiziert Puls-24-Meteorologin Caroline Eybl.
"An manchen Orten in Österreich sind 120 Liter Regen gefallen, das sind zwölf Kübel Wasser pro Quadratmeter", so die Wetterexpertin. Der Sommer und Chancen auf höhere Temperaturen seien jedoch "noch nicht vorbei" - ab der zweiten Augustwoche sollte es wärmer werden, sagt Eybl.
Ganz anders schaut's im hohen Norden aus: In Teilen Skandinaviens wurden bis zu 13 Hitzetage in Folge gemessen - auch am Polarkreis. Die extreme Hitzewelle flaut derzeit zwar ab, könnte aber schon ab Anfang August ein Comeback feiern.
Klimakrise macht Wetterlagen "hartnäckiger"
Laut Klimaforschung führt der Klimawandel zu länger andauernden Wetterlagen. Grund dafür ist unter anderem die Veränderung der sogenannten "planetaren Wellen" in der Atmosphäre. Diese großräumigen Luftströmungen bewegen Wetterlagen normalerweise weiter - doch durch die Erwärmung der Arktis wird dieser Mechanismus gestört.
Als Folge der Klima-Erwärmung bleiben Hoch- oder Tiefdruckgebiete oft über Tage oder sogar Wochen an Ort und Stelle. Das kann entweder zu extrem langen Hitzeperioden führen - wie aktuell in Skandinavien - oder eben zu anhaltendem Regen wie derzeit in Österreich. Man spricht dabei von "Blockade-Lagen". Solche stationären Wettermuster nehmen mit dem Klimawandel zu und verstärken regionale Extreme, sagen die Meteorologen.