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Engpass – so dringend werden Blutspender benötigt

Derzeit wird Blut besonders dringend in Österreich benötigt. Das Rote Kreuz ruft demnach zum Spenden auf. 

Tobias Kurakin
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Die Diskriminierung Homo- und Bisexueller beim Blutspenden soll bald ein Ende haben.
Die Diskriminierung Homo- und Bisexueller beim Blutspenden soll bald ein Ende haben.
Roland Mühlanger / picturedesk.com

Das Rote Kreuz hat zuletzt mit einem eindringlichen Appell an die Bevölkerung für Aufsehen gesorgt. Die Rettungsorganisation braucht demnach dringend Blutspenderinnen und -Spender. Blut gilt nach wie vor als wichtiges Notfall-Medikament, das nicht künstlich hergestellt werden kann. 

Alle 90 Sekunden wird eine Blutkonserve benötigt

Egal ob bei Operationen, Geburten oder Unfällen, Blut wird in der Medizin dringend benötigt. "Heute" hat in Erfahrung gebracht, dass durchschnittlich alle 90 Sekunden in Österreich eine Blutkonserve benötigt wird. Bisher kommt aber nur wenig von Spenderinnen und Spendern nach.

"Aufgrund von Corona können nach wie vor viele Menschen nicht Blut spenden. Gleichzeitig ist der Blutbedarf der Krankenhäuser hoch und angesichts der Corona-Maßnahmen-Lockerungen lockt das Freizeitprogramm", heißt es vom Roten Kreuz gegenüber "Heute".

Generell gilt, dass man nach einer milden oder asymptomatischen Corona-Erkrankung zwei Wochen warten muss, um wieder zu spenden. Wer schwer am Virus erkrankt war, darf vier Wochen kein Blut spenden. Das Rote Kreuz meint, dass man seit Beginn des Jahres, mit Ausbruch der Omikron-Welle, einen massiven Rückgang der Bereitschaft feststellen musste. 

Das Rote Kreuz gewährleistet die Vollversorgung von Blut an 365 Tagen im Jahr, zu eklatanten Engpässen ist es bisher noch nie gekommen. Von besonders drastischen Maßnahmen, wie einem Triage-System bei der Blutversorgung, sei man zudem auch dieses Mal noch weit entfernt. Das Rote Kreuz lässt "Heute" demnach wissen: "Das Rote Kreuz mobilisiert aktuell verstärkt und hat eine Vielzahl an Maßnahmen gesetzt, um die Blutversorgung zu sichern. Die Blutspendedienste in Österreich unterstützen sich gegenseitig bei der Blutaufbringung."

Blutspenden als "kleiner" Gesundheitscheck

Für Personen, die gerne Blut spenden wollen würden, aber etwa Angst vor Nadeln haben oder generell kein Blut sehen können, empfiehlt das Rote Kreuz sich vor Augen zu führen, dass man mit Blutspenden das Leben von kranken und verletzten Menschen retten kann. Sicherheitsbedenken müsste man jedenfalls als Spenderin oder als Spender keine haben. 

Fürs Blutspenden wird ausschließlich steriles Einwegmaterial verwendet, also auch hierbei muss man keinerlei Angst haben. Das Rote Kreuz versichert zudem: Die Blutspende wird von einem gesunden Menschen problemlos vertragen und führt in der Regel auch nicht zu einer Beeinträchtigung des Wohlbefindens.

Blutspenden bietet zudem den Vorteil einer eigenen Gesundheitsüberprüfung. Jede Spende wird sorgfältig untersucht: Das abgenommene Vollblut wird nach der Spende im Labor Sicherheitstests unterzogen, in verschiedene Komponenten (rote Blutkörperchen, Blutplättchen, Plasma) getrennt und in der Produktion zu verschiedenen Blutprodukten verarbeitet, die dann Patient:innen erhalten. Der Fokus der Laboruntersuchungen liegt auf Infektionstests und Blutgruppenbestimmungen. Insgesamt werden mehr als 20 Tests durchgeführt. Die Sicherheit von Patientinnen und Patienten, die eine Blutkonserve erhalten, hat oberste Priorität.

Es wird die Körpertemperatur, der Blutdruck und der Hämoglobinwert (= roter Blutfarbstoff, der den Sauerstoff transportiert) ermittelt. Zusätzlich werden spezielle Antikörper oder Oberflächenmerkmale nachgewiesen. Jede Blutspende wird außerdem auf verschiedene Krankheitserreger überprüft und bei Verdacht auf Erkrankungen (bspw. HIV, Hepatitis etc.) werden die Spenderinnen und Spender umgehend benachrichtigt. Letztlich wird auch die Blutgruppe und der Rhesus-Faktor bestimmt. Jede Blutspende ist somit de facto ein "kleiner" Gesundheitscheck.

Gesundheitsministerium soll Diskriminierung beenden 

Zu der zuletzt entbrannten politischen Diskussion über die Aufhebung des Blutspendeverbots von homosexuellen Männern hat die Rettungsorganisation eine klare Meinung: "Das Rote Kreuz steht Änderungen, was die Zulassung zur Blutspende von Männern, die Sex mit Männern hatten, betrifft, wie schon in der Vergangenheit positiv gegenüber, doch ist es dem Roten Kreuz im Sinne der Blutsicherheit ein wichtiges Anliegen, dass bei dieser Änderung sehr sorgfältig vorgegangen wird." Für die Rahmenbedingungen und Regeln betreffend des Blutspendens sei jedenfalls das Gesundheitsministerium verantwortlich. Hier müsste eine Aufhebung der Diskriminierung von homosexuellen Männern beschlossen werden. 

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