Es war eine Verkettung von unglücklicher Umstände im südlichen Niederösterreich: Am 22. September 2025 war ein 20-Jähriger, wohnhaft im Bezirk Neunkirchen, mit seinem knallgrünen Kawasaki-Bike auf der A2 unterwegs.
Auf Höhe Leobersdorf (Bezirk Baden) fuhr er, aus noch ungeklärter Ursache, einem vor ihm fahrenden Pkw vermutlich ungebremst in dessen Heck und kam dabei zu Sturz.
Ein nachfolgender SUV-Lenker konnte laut Zeugen dem zu Sturz gekommenen Motorradlenker offenbar nicht mehr ausweichen und überrollte diesen. Der kurze Zeit später eingetroffene Notarzt konnte nur noch den Tod des Bikers feststellen. Der SUV-Lenker blieb nicht stehen, sondern fuhr einfach weiter.
Dass der Pkw-Lenker auf der Autobahn etwas angefahren hatte, dürfte ihm bewusst geworden sein. Doch – möglicherweise unter Schock – blieb der Mann nicht stehen, überlegte, was er jetzt tun soll. Nach einem Anruf bei seiner Partnerin fuhr er schließlich zur Polizeidienststelle nach Traiskirchen und stellte sich.
Bei dem Unfalllenker handelt es sich um einen Österreicher (38) aus dem Bezirk Baden, der bei seiner Vernehmung laut der Landespolizeidirektion NÖ angab, "am Unfallort weder einen verunfallten Motorradlenker noch ein verunfalltes Motorrad wahrgenommen und geglaubt habe, ein Wildtier angefahren zu haben. Er erstattete diesbezüglich Anzeige auf der Polizeiinspektion Traiskirchen". Der Pkw des 38-Jährigen wurde beschlagnahmt, der Mann wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung angezeigt. Jetzt liegt der Fall bei der Staatsanwaltschaft Wr. Neustadt.
Zwei Fahrstreifen der A2 waren am 22. September in der Zeit von 19.15 bis 22.22 Uhr für Erhebungen zum Unfallhergang und für Aufräumarbeiten gesperrt.
In einem bewegenden Facebook-Posting heißt es seitens des Roten Kreuzes Wr. Neustadt, dass "unser Kollege und Freund Thomas im Alter von nur 20 Jahren bei einem tragischen Verkehrsunfall am 22. September 2025 verstorben ist". Mit ihm verliere man einen "engagierten ehrenamtlichen Mitarbeiter und Freund" – mehr dazu hier.