Niederösterreich

Toter Soldat! 1. Bericht der Heeres-Kommission fertig

Das Bundesheer hat im Fall des erschossenen Soldaten (20) den ersten Kommissionsbericht abgeschlossen, jetzt ist die Staatsanwaltschaft am Zug.

Blut-Drama in Flugfeldkaserne Wr. Neustadt: Nach 48 Stunden ist der erste Bundesheer-Bericht fertig.
Blut-Drama in Flugfeldkaserne Wr. Neustadt: Nach 48 Stunden ist der erste Bundesheer-Bericht fertig.
Thomas Lenger/ monatsrevue.at

48 Stunden nach dem tödlichen Zwischenfall in der Flugfeldkaserne in Wiener Neustadt hat die Kommission des Bundesheeres den ersten Bericht über die Schüsse in der Jagdkommandokaserne fertig. 

Schläge mit Stahllauf

Darin wurden die bisherigen Erkenntnisse festgehalten: Am Freitag kurz vor 7 Uhr soll es bei der Wachablöse zum Streit zwischen einem 20-Jährigen und drei Wachesoldaten gekommen sein. Der 20-jährige Businessschool-Maturant soll sein Sturmgewehr auf die drei Kameraden gerichtet haben. Der Offizier vom Tag schritt beruhigend und beschwichtigend ein, soll aber sofort mit dem Stahllauf des Sturmgewehrs geschlagen worden sein – mehr dazu hier.

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    Blut-Drama in Kaserne! Offizier erschoss Wachsoldat.
    Blut-Drama in Kaserne! Offizier erschoss Wachsoldat.
    Thomas Lenger/ monatsrevue.at

    Der 54-jährige Vorgesetzte soll dann im Gerangel seine Dienstwaffe gezogen haben, es fielen drei Schüsse. Einer davon traf den 20-jährigen Niederösterreicher tödlich in die Brust. Für den Direktorensohn gab es keine Rettung mehr, er starb vor Ort, der Vizeleutnant wurde mit Blessuren und einer Platzwunde am Kopf ins Spital gebracht und schließlich von der Kripo festgenommen.

    Nach kurzfristigen Mordermittlungen wurde der Unteroffizier auf freien Fuß gesetzt. Denn Zeugen hatten glaubhaft dargestellt, dass der Offizier vom Tag in Notwehr gehandelt haben soll (es gilt die Unschuldsvermutung). Fix ist: Zumindest drei Schüsse aus der Glock des 54-Jährigen sind gefallen, ob auch mit dem Sturmgewehr des Wacheorgans Schüsse abgegeben worden waren, wird nun im Zuge eines Schussgutachtens des Bundeskriminalamtes festgestellt.

    Vorschriften-Änderung?

    Ein Ergebnis der Obduktion soll am Montag vorliegen. Der Erstbericht des Bundesheeres sei laut Sprecher üblich und nur eine Zusammenfassung der bisherigen Ereignisse und Erkenntnisse und diene als Basis für die weiteren, internen Untersuchungen.

    Jetzt werden die Untersuchungen des Heeres erstmals ruhen, denn nun ist die Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt und das Landeskriminalamt am Zug. "Erst nach Abschluss der staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen wird das Bundesheer weiter untersuchen und erheben, ob eventuell Vorschriften geändert werden müssen oder nicht", erklärte Oberst Michael Bauer am Sonntag gegenüber "Heute".

    Für den 54-jährigen Unteroffizier aus dem Burgenland, der den 20-Jährigen erschossen haben soll, gibt es vorerst keine dienstrechtlichen Konsequenzen.

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