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Tour de France: Dopingfund im Mistkübel

Heute Redaktion
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Heuer gab es bei der Tour de France noch keinen einzigen Dopingfall. Ermittler fanden nun in Mistkübeln von Fahrradteams Dopingpräparate der neuesten Generation.

Der Radsport bekommt seine Dopingproblematik einfach nicht in den Griff. Nach Jahrzehnten des systematischen Dopings gab es heuer keinen einzigen Dopingfall bei der Tour de France. Experten zweifelten schon länger an der sauberen Frankreich-Rundfahrt. Die Skeptiker wurden nun bestätigt. Auch bei der Tour 2009 wurden verbotene Substanzen in die Venen gespritzt.

Dopingfund im Müll

Mitarbeiter der französischen Anti-Doping-Agentur AFLD fanden bei mehreren Teams Reste von Dopingmitteln und -zubehör in Mistkübeln. Um welche Mannschaften es sich dabei handelt und ob es bereits verdächtige Fahrer gibt, ist noch nicht bekannt. Laut AFLD wurden zwei neue Dopingpräparate verwendet, die noch gar nicht im Handel erhältlich sind.

Eines der Präparate ist das EPO-ähnliche Produkt Hematide, das eigentlich erst 2011 zu erwerben sein sollte. Dieses Medikament sorgt für eine erhöhte Produktion von roten Blutkörperchen, wodurch die Ausdauer gesteigert wird. Das Präparat wurde für die Krebstherapie entwickelt. Die zweite gefundene Substanz heißt Aicar. Dies ist ein Gen-Dopingprodukt, das ebenfalls die Ausdauer steigert und die Fettverbrennung fördert. Für beide Dopingpräparate gibt es noch kein Testverfahren.

Tour 2008 nochmal untersucht

Zudem kündigte die AFDL an, die Blutproben von 15 Fahrern aus den Top 20 der Tour 2008 nochmal unter die Lupe zu nehmen. Letztes Jahr war unter anderem der Österreicher Bernhard Kohl positiv getestet worden.

MM