Tod von Dahlmeier

Tränen bei Gala – "dort begraben, wo sie glücklich war"

Bei der deutschen Sportlerwahl überschattete ein Thema alles: der tragische Tod von Laura Dahlmeier. Das emotionale Gedenken einer Sport-Ikone.
Sport Heute
22.12.2025, 11:41
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Natürlich war Laura Dahlmeier allgegenwärtig. Als die Highlights ihrer einzigartigen Karriere und ihre schönsten Momente in den Bergen über die Leinwand flimmerten, hielt die deutsche Sport-Familie bei der großen Feier in Baden-Baden inne.

Mit dem Song "Stolz auf uns" von Gregor Meyle kochten im Benazetsaal endgültig die Emotionen hoch, nicht nur bei Dahlmeiers früherer Weggefährtin Magdalena Neuner flossen Tränen. "Doch du gingst zu früh, egal wie man sich darauf vorbereitet. Viel zu früh", sang Meyle.

Und Deutschlands Sport-Elite um den ausgezeichneten Zehnkämpfer Leo Neugebauer erhob sich, spendete für eine ihrer Größten minutenlang Applaus. Der viel zu frühe Tod der Biathletin wirkt nach, der Schockzustand hält auch Monate später an. "Die Anteilnahme ist immer noch riesengroß", sagte ihr Vater Andreas Dahlmeier der Sport Bild. Wenn er zur Gedenkstätte seiner Tochter im "Laura-Dahlmeier-Park" von Garmisch-Partenkirchen gehe, sei er nie allein.

Begraben ist Laura Dahlmeier jedoch nicht in ihrem geliebten Heimatort, sondern unter Felsbrocken am Laila Peak in Pakistan, wo die Biathlon-Ikone am 28. Juli bei einem Bergunfall tragisch ums Leben gekommen war. Sie sei "dort begraben, wo sie glücklich war und sich frei fühlte", betonte ihr Vater. Er glaube, "Laura hätte es so gewollt, in den Bergen ihren Frieden zu finden". Das hat sie: Die Suche nach dem Leichnam wurde inzwischen nach mehreren Bergungsversuchen eingestellt.

Man habe nach der Todesnachricht das Gefühl gehabt, sagte Denise Herrmann-Wick bedrückt, "dass Deutschland stillsteht. Daran hat man gemerkt, wie viele Menschen sie berührt hat." Dahlmeier habe "tiefe Spuren hinterlassen, wie auch in vielen anderen Bereichen des Lebens", ergänzte ihre ehemalige Teamkollegin und gute Freundin: "Das, was sie erreicht hat und das, was sie hinterlassen hat, das bleibt für die Ewigkeit. Deswegen ist sie im Herzen noch bei uns."

Auch für Deutschlands frisch gekürte Sportlerin des Jahres, Franziska Preuß, ist das alles immer noch "schwer greifbar". Sie könne sich "noch gar nicht vorstellen, dass man die Laura nicht mehr mit Skitouren-Ski über der Schulter oder mit Langlauf-Skiern in der Hand irgendwo rumstiefeln sieht".

Dahlmeier hatte beim Weltcup-Auftakt in Östersund erstmals als Expertin des ZDF gefehlt. "Sie hat immer motiviert, die Mannschaft und uns immer angestoßen. Und das sollte uns den Mut geben, dann auch hier weiterzumachen, frei nach ihrem Motto: 'Scheiß dir nix, dann fehlt dir nix'", sagte der ehemalige Weltklasseathlet Sven Fischer.

Welche Bedeutung Dahlmeier noch immer hat, unterstreicht eine Aktion des Deutschen Skiverbandes: Der DSV vergibt zu Ehren des Idols künftig den "Laura-Dahlmeier-Preis". Die Internationale Biathlon Union (IBU) hatte die zweimalige Olympiasiegerin zuletzt beim Loop-one-Festival in München mit einer "Minute of applause" und einem Videoclip geehrt. Beim Weltcup in Hochfilzen, wo sie 2017 fünfmal WM-Gold geholt hatte, wurde Dahlmeier ebenfalls noch einmal emotional gedacht.

Die siebenmalige Weltmeisterin, staatlich geprüfte Berg- und Skiführerin, kannte das große Risiko ihres gefährlichen Hobbys. Es brauche auch "das nötige Quäntchen Glück, damit ich immer wieder heil nach Hause komme", sagte sie einst. Dieses "Quäntchen Glück" verließ sie bei ihrer letzten Mission im Karakorum-Gebirge.

"Wir hätten Laura gern nach Hause gebracht. Aber es war nicht möglich, sie zu holen", sagte Andreas Dahlmeier bereits vor Wochen im Spiegel: "Es war nach dem Unfall zu gefährlich. Als Thomas (Huber, d. Red) noch mal an den Laila Peak ging, war sie nicht mehr auffindbar. Es besteht keine Chance, sie noch zu bergen. Somit bleibt Laura am Berg zurück."

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 22.12.2025, 14:54, 22.12.2025, 11:41
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