Es sind seltene Momente, in denen Prinz William seine Fassade fallen lässt und die Welt einen tief berührten, verletzlichen Royal sieht. Beim Besuch in Wales anlässlich des World Mental Health Day sprach der Thronfolger über psychische Gesundheit und begegnete einer Frau, deren Geschichte ihm sichtlich naheging.
Rhian Manning verlor 2012 innerhalb weniger Tage ihren kleinen Sohn George und ihren Ehemann Paul. George war noch ein Baby, als er starb. Fünf Tage später nahm sich Paul das Leben. "Das Schlimmste daran ist, wir hätten das zusammen durchgestanden", erzählt die Witwe im Gespräch mit William. Und weiter: "Wenn ich eine Sache noch hätte sagen können, dann wäre es: Warum hast du nicht mit mir gesprochen?"
Der Prinz hört aufmerksam zu, ringt mit den Tränen, senkt den Blick. Für einen kurzen Moment fehlen selbst ihm die Worte. Später beschreibt Manning diesen Augenblick gegenüber der Daily Mail als "unglaublich wichtig": "Viele Menschen haben Angst, emotionale Gespräche zu führen, weil sie niemanden verletzen wollen. Aber genau das Schweigen ist oft das Problem."
Für sie war Williams ehrliche Reaktion ein starkes Signal: "Dadurch, dass er emotional war, werden die Leute sehen, dass es in Ordnung ist, zu weinen und dass es in Ordnung ist, es schwierig zu finden."
Du bist nicht allein!
Es gibt Hilfe – rund um die Uhr, anonym und kostenlos:
Telefonseelsorge
142 – jederzeit erreichbar
www.telefonseelsorge.at
Krisenhilfe Österreich
0800 20 16 16
www.krisenhilfe.at
Rat auf Draht (für Kinder & Jugendliche)
147
www.rataufdraht.at
Sprich darüber. Du musst da nicht alleine durch.
Dass William so mitfühlend reagiert, ist kein Zufall. Der Prinz von Wales hat selbst schwere Verluste erlitten: den tragischen Tod seiner Mutter Prinzessin Diana (†36), die 1997 bei einem Autounfall in Paris ums Leben kam, und später den Abschied von seinen Großeltern Queen Elizabeth II. (†96) und Prinz Philip (†99).
Auch zuletzt wurde William wieder auf eine harte Probe gestellt: Die Krebserkrankung seiner Frau Kate erschütterte ihn ebenso wie die Diagnose seines Vaters König Charles III. Beide befinden sich in Behandlung.
Trotz aller familiären Sorgen stellt William das Thema mentale Gesundheit immer wieder in den Mittelpunkt seiner Arbeit. In Wales zeigte er, dass Empathie manchmal stärker wirken kann als jede royale Ansprache.