Tränen bei Vonn: "Ich werde Olympia vermissen"

Aus der erhofften Goldmedaille ist nichts geworden. Trotzdem sagt Lindsey Vonn nach der Abfahrt zu den Olympischen Spielen Servus, mit einer Bronzenen im Gepäck. Die für sie wie Gold strahlt: "Ich wusste, dass Sofia Goggia die Läufern ist, die es gilt, zu schlagen. Sie hat verdient gewonnen."

Von Silbermedaillen-Gewinnerin Ranghild Mowinckel war Vonn ebenso nicht überrascht. "Als sie aus dem Starthaus gefahren ist, habe ich gewusst, dass sie mich schlagen wird." Vonn freute sich mit der Silbernen mit. "Ich hab ja selbst norwegische Wurzeln", lachte die US-Amerikanerin.

Vonn emotional wie nie

Dann wurde es so richtig emotional. Nachdem der Druck von der US-Amerikanerin abfiel, ließ sie ihren Gefühlen freien Lauf. Unter Tränen erklärte die 33-Jährige dann ihr Olympia-Aus. "Das war meine letzte Olympia-Abfahrt. Aber ich bin happy. Ich bin stolz, noch einmal am Podium zu sein."

Damit geht eine lange Geschichte zu Ende. Vonn holte 2010 Gold in der Abfahrt und Super-G-Bronze, verpasste die Spiele in Sotschi verletzungsbedingt. "Ich werde Olympia wirklich vermissen. Deshalb ist dieser Tag so emotional für mich. Du wirfst dich den Berg hinunter, hoffst auf eine Medaille. Ich liebe den Olympischen Spirit."

Medaille für Familie

Doch die lange Karriere hat Spuren hinterlassen. Vonn kämpft gegen sich selbst. "Ich wünschte, mein Körper würde nicht so schmerzen, wie er es tut." Umso wichtiger war für die US-Amerikanerin, dass ihre Familie nach Südkorea gereist ist. "Ich fahre nie alleine. Meine Familie fährt immer mit mir mit. Ich will eine gute Schwester und Tante sein. Auch wenn ich Letzte werde, heitern sie mich auf."

Besonders war für die US-Amerikanerin die Anwesenheit ihres Vaters. "Wir hatten harte Zeiten. Aber jetzt hat er gesehen, wie ich eine Bronzemedaille gewonnen habe. Hier, wo sein Vater, mein Großvater im Korea-Krieg gefallen ist." (wem)