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Tränengas-Einsatz vor WM-Finale in Rio

Heute Redaktion
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Bild: Leo Correa (AP)

Kurz vor dem Anpfiff zum Finale der Fußball-Weltmeisterschaft hat die brasilianische Polizei in der Nähe des Maracana-Stadions in Rio de Janeiro eine Demonstration aufgelöst. Die Sicherheitskräfte setzten am Sonntag Tränengas und Blendgranaten gegen rund 300 Demonstranten ein, die zum Stadion marschieren wollten. Mindestens ein Teilnehmer wurde festgenommen.

Die Demonstranten protestierten gegen die schlechte Gesundheitsversorgung im Land sowie gegen das Vorgehen der Polizei während der WM. Am Samstag waren 19 Aktivisten wegen des Vorwurfs des Vandalismus bei anderen Demonstrationen festgenommen worden.

Die Demonstranten hielten Spruchbänder hoch, auf denen sie die "Freilassung der Gefangenen" forderten und auf die ungleiche Gesundheitsversorgung im Land verwiesen: "Ich heiße Neymar und sie kümmern sich um meine Gesundheit", stand auf einem Plakat in Anspielung an den verletzten brasilianischen Fußballstar.

Probleme bleiben nach der WM

"Die WM endet, aber die Probleme bleiben", sagte ein Protestteilnehmer, der als Batman verkleidet war. "Wichtig ist die Verbesserung des öffentlichen Dienstes, unseres schwachen Bildungssystems, der Gesundheitsversorgung und der Sicherheit."

In Brasilien hatte es im vergangenen Sommer soziale Massenproteste gegeben. Anlass war der Confederations Cup, der als Generalprobe für die Fußball-WM im Land galt. Die Demonstranten kritisierten, dass Millionensummen für Sportereignisse ausgegeben werden, während es Probleme im sozialen Bereich und eine schlechte Infrastruktur gibt.

Im Vorfeld der WM war der Unmut in der Bevölkerung wieder lauter geworden, doch während des Turniers gab es kaum Proteste. Eine kleine Demonstration am Rande des Eröffnungsspiels am 12. Juni in Sao Paulo wurde von der Polizei mit dem Am Tag des Finales waren in Rio insgesamt 26.000 Polizisten, Soldaten und private Wachleute im Einsatz, um für Ruhe in der Stadt zu sorgen.