Große Trauer um Jan Zimmermann: Der YouTuber, der mit seinem Kanal "Gewitter im Kopf" berühmt wurde, ist im Alter von nur 27 Jahren gestorben. Laut einem Bericht der "Bild" wurde Zimmermann leblos in seiner Wohnung in Königswinter entdeckt. Hinweise auf Fremdverschulden gibt es nicht.
Zimmermann erreichte mit seinem humorvollen und gleichzeitig schonungslos ehrlichen Umgang mit dem Tourette-Syndrom Millionen Menschen. Knapp zwei Millionen Abonnenten verfolgten auf YouTube seine Videos, in denen er gemeinsam mit seinem besten Freund Tim Einblicke in seinen Alltag gab. Die Tics, die er "Gisela" nannte, waren fester Bestandteil des Formats und Jan verwandelte sie in Aufklärung, Mut und ein Stück Normalität für viele Betroffene.
Der Kanal "Gewitter im Kopf – Leben mit Tourette" wurde ab 2019 zum viralen Erfolg. Jan und sein langjähriger Freund Tim Lehmann filmten sich beim Kochen, Einkaufen, Reisen – Alltagssituationen, die für Jan aber immer wieder durch unkontrollierbare Tics unterbrochen wurden. Genau das machte die Videos so besonders: Sie waren authentisch, ehrlich und vermittelten ein Bild von Tourette, das viele Menschen zum ersten Mal wirklich verstanden.
Zwischen Humor und Ernsthaftigkeit gelang es dem Duo, ein Millionenpublikum zu erreichen. Ihre Offenheit machte sie zu wichtigen Stimmen für Menschen mit neurologischen Erkrankungen. 2021 folgte sogar eine eigene Serie auf Joyn, "Gewitter im Herz", in der Jan über Liebe, Dating und seine Herausforderungen sprach. 2022 ließ sich Jan einen Hirnschrittmacher einsetzen, um seine Tics zu reduzieren – eine riskante, aber erfolgreiche Operation, nach der er sich zeitweise aus der Öffentlichkeit zurückzog. 2023 kündigte er an, sich weniger auf Social Media konzentrieren zu wollen.
Doch 2025 kehrten Jan und Tim mit einem gemeinsamen Video zurück und wollten den Kanal wieder regelmäßiger betreiben. So erfolgreich das Format auch war, blieb es nicht ohne Kontroversen. Fachleute diskutierten wiederholt darüber, ob wirklich alle gezeigten Symptome typisch für das Tourette-Syndrom seien. Doch für viele Fans blieb das zentrale Thema klar: Jan schaffte Verständnis und Sichtbarkeit für eine Erkrankung, die lange stigmatisiert wurde.
Der Tod des jungen YouTubers hinterlässt ein Millionenpublikum, das durch ihn lachen, lernen und Tourette neu verstehen durfte. Jans Offenheit und Mut haben die deutschsprachige YouTube-Welt verändert. Sein Projekt "Gewitter im Kopf" war mehr als Unterhaltung. Es war Aufklärung, Empowerment und ein Fenster in ein Leben, das viele nie kennengelernt hätten.