Sie war das Gesicht der Fernseh-Mütter der 60er-Jahre: June Lockhart spielte nicht nur in "Lassie" die Rolle der liebevollen Ruth Martin, sondern auch die Biochemikerin Maureen Robinson in "Lost in Space" und die Ärztin in der US-Sitcom "Petticoat Junction".
Nun ist die Schauspielerin am Donnerstag in ihrem Zuhause in Kalifornien gestorben, wie ihre Familie mitteilte. Sie wurde 100 Jahre alt.
Lockhart stammte aus einer echten Schauspielerfamilie: Ihr Vater Gene wurde 1939 für einen Oscar nominiert, ihre Mutter Kathleen stand ebenfalls vor der Kamera.
Ihr Filmdebüt gab sie bereits 1938 – gemeinsam mit ihren Eltern – in der in den USA gefeierten, aber hierzulande eher unbekannten MGM-Version von Charles Dickens' "A Christmas Carol".
Hollywood entdeckte das junge Talent früh: Lockhart spielte an der Seite von Größen wie Bette Davis, Gary Cooper und Judy Garland. Ihren Durchbruch beim Fernsehpublikum schaffte sie 1958 mit "Lassie".
Eigentlich hatte sie die Rolle der Ruth Martin (ab Staffel 5) zunächst abgelehnt, überlegte es sich dann aber anders: "Ich hatte zwei Kinder zu versorgen. Es war ein Geschenk", sagte sie später.
Mehr als 200 Folgen lang war sie die starke Bäuerin, die sich um Kind, Hund und Bohnenfelder kümmerte. 1959 gab’s dafür eine Emmy-Nominierung. Als das Format 1964 geändert wurde, war ihre Zeit bei "Lassie" vorbei – aber sie kehrte schnell mit "Lost in Space" auf den Bildschirm zurück.
June Lockhart sagte einmal augenzwinkernd über sich: "Ich bin wohl eine von Thomas Edisons besseren Ideen" – denn der Erfinder hatte einst ihre Eltern verkuppelt.