Instagram hat neue Funktionen lanciert – darunter eine Karte, auf der Nutzerinnen und Nutzer ihren Standort in Echtzeit mit Freundinnen und Freunden teilen können. Jedes Mal, wenn die App geöffnet wird, wird auch die Location aktualisiert.
Damit erinnert das Feature stark an die Snap Map von Snapchat und soll laut Instagram eine einfache Möglichkeit bieten, auf dem Laufenden und in Verbindung zu bleiben.
Bisher wurde das Update in den USA ausgerollt, soll aber bald auch weltweit verfügbar sein. Doch schon jetzt brach in den sozialen Medien eine Welle der Kritik los. Auf TikTok warnen Userinnen und User vor möglichen Risiken. Eine Nutzerin spricht von einem "Traum für Stalker" und einem weiteren Schritt Richtung "Überwachungskultur", ein anderer nennt die Funktion "gruselig" und rät, sie sofort zu deaktivieren.
Mehrere User berichten, sie hätten ihr Standort-Feature bereits aktiv vorgefunden, ohne es bewusst eingeschaltet zu haben. Die Sorge: Dass die Daten in falsche Hände geraten und so zum realen Sicherheitsrisiko werden könnten.
Laut Instagram ist die Funktion jedoch standardmäßig ausgeschaltet. Geschäftsführer Adam Mosseri hat sich aufgrund der Kritik noch einmal auf Threads zu Wort gemeldet. "Falls du dich entscheidest, deinen Standort zu teilen, wird dieser nur mit einer begrenzten Anzahl Personen geteilt, die du selber bestimmst." Explizit bedeutet das, dass du zwischen drei Optionen wählen kannst: deinen engen Freundinnen und Freunden, einer selbst kuratierten Liste und allen Leuten, denen du folgst.
Datenschützerinnen weisen seit Längerem darauf hin, dass präzise Standortdaten für gezielte Überwachung genutzt werden können. Auch die Cyber-Security-Creatorin Caitlin Sarian, die in den sozialen Medien Tipps rund ums Thema Datenschutz gibt, ist empört über die neue Funktion. "Deine Follower wissen nicht einfach nur über deinen Standort Bescheid, sondern dadurch auch über deine Routinen, deinen Wohnort und deinen Arbeitsplatz", sagt sie in einem Post.
Damit öffne man potenziell Türen für Hacker, Stalker oder missgünstige Ex-Partnerinnen und -Partner. "Es braucht nur jemanden mit schlechten Absichten, um deine Sicherheit zu gefährden." Auch sie rät deshalb dazu, die Standortfreigabe sofort zu deaktivieren.
Die anderen zwei Neuerungen von Instagram gehen neben all den Map-Reaktionen beinahe unter. Die Repost-Möglichkeit sorgt dafür, dass Beiträge und Reels anderer direkt im Feed geteilt werden können – mit Namensnennung der ursprünglichen Quelle.
Der neue Freunde-Tab hingegen sorgt eher für Spott. Er zeigt an, welche Reels deine Freundinnen und Freunde gelikt, kommentiert oder erstellt haben. Auf TikTok hinterfragen manche nun die Geschmäcker ihres Umfelds, andere fürchten dagegen eher um das eigene Image. "Ich bin erledigt", schreibt ein User deshalb mit einem Augenzwinkern.
