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Traurig: Die Wiener Fußball-Pleite!

Heute Redaktion
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Austria im Cup ausgeschieden, in der Meisterschaft vier Punkte hinter Tabellenführer Sturm. Rapid im Cup ausgeschieden, gar sieben Zähler hinter den Grazern - der Trophäenzug fährt 2011 wohl ohne die zwei Wiener Top-Klubs ab.

Zehn Jahre ist es her, dass die Bundeshauptstadt zwei Saisonen lang ohne Titel blieb. Die Fans sind erbost. Zu Recht! Denn Austria (15 Millionen Euro) und Rapid (12) haben hinter Red Bull Salzburg (40) das höchste Budget, die teuersten Spieler. Je 20 Millionen Euro beträgt der Kader-Wert beider Klubs. Die Cupfinalisten Ried (9,5) und Austria Lustenau (3,5) liegen deutlich darunter.

Auch Liga-Leader Sturm (14,5) muss kleinere Brötchen backen. Unverständlich also, dass die Großklubs sportlich so hinterherhinken. Doch wer ist schuld? „Heute“ ist auf Ursachenforschung gegangen. Die Missstände liegen im Management sowie in der Einstellung und in der fehlenden Klasse der Spieler. Nur ein kleiner Bereich (Verletzungen, Formtief) ist Pech. Was meinen Sie, liebe „Heute“-Leser: Wer ist schuld an der Wiener Misere?

Das läuft bei der Austria falsch:

Offensive:  Wo ist der Killerinstinkt vor dem Tor geblieben? Top-Scorer Linz trifft immerhin noch alle 170 Minuten. Junuzovic benötigt 325 Minuten für einen Treffer, Neuzugang Barazite gar 460.
Fair Play: Austrias Spieler sind zu brav. In der Fairness-Tabelle sind sie ungefährdet Erster. So gewinnt man Blumentöpfe, aber keine Titel.
Trainer: Viele meinen, Daxbacher sei zu weich. Kann er den eingerissenen Schlendri-an stoppen? Fakt ist: Schon mit dem LASK brach er einst im Finish stark ein (2008).
Management: Präsident Katzian erinnerte zuletzt an die Ära Stronach, kritisierte  öffentlich Coach Daxbacher – das schwächt ihn vor der Mannschaft noch mehr.


Das läuft bei Rapid falsch:


Personalplanung:  Rapids Verkäufe waren top, die Einkäufe ein Flop. Boskovic wurde überhaupt nicht ersetzt, Jelavic durch Vennegoor of Hesselink nur unzureichend. Die Abwehr ist zu langsam.  Ein schneller Stürmer fehlt.
Tormann: Sowohl Payer als auch Hedl sind zu fehleranfällig. Es fehlt eine echte Nummer 1. Dabei würde Team-Goalie Jürgen Macho zu Fuß nach Hütteldorf zurückkehren.
Hofmann: Der Kapitän schoss im Vorjahr 20 Tore. Heuer sind es bis jetzt fünf. Auch hier hat der Klub nicht auf seine Verletzung reagiert.
Präsidium: Ex-Coach Pacult hatte eine gute Bilanz, aber keinen Draht mehr zu den Spielern. Die Entlassung erfolgte aber zum falschen Zeitpunkt.

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