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Troicki und Kohlschreiber im Wien-Semifinale

Heute Redaktion
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Der serbische Qualifikant Viktor Troicki hat sich am Freitag als erster Spieler für das Semifinale der Erste Bank Open qualifiziert. Der 28-jährige Wien-Debütant rang den Brasilianer Thomaz Bellucci, der im Achtelfinale die Nummer drei des Tennis-Turniers Feliciano Lopez (ESP) besiegt hatte, in 2:27 Stunden mit 7:6(4),6:7(2),6:2 nieder.

Der serbische Qualifikant Viktor Troicki hat sich am Freitag als erster Spieler für das Semifinale der Erste Bank Open qualifiziert. Der 28-jährige Wien-Debütant rang den Brasilianer Thomaz Bellucci, der im Achtelfinale die Nummer drei des -Turniers Feliciano Lopez (ESP) besiegt hatte, in 2:27 Stunden mit 7:6(4),6:7(2),6:2 nieder.

Weiter gekommen ist auch Philipp Kohlschreiber. Die Nummer vier setzte sich einen Tag nach ihrem 30. Geburtstag im rein deutschen Duell mit Benjamin Becker mit 6:4,7:6(3) durch. Troicki trifft nun auf Andy Murray (GBR-2) oder Jan-Lennard Struff (GER), Kohlschreiber auf den topgesetzten David Ferrer (ESP) oder Ivo Karlovic (CRO-6).

Am meisten gefreut hat der Halbfinal-Einzug an diesem Tag wohl Viktor Troicki. Der Weltranglisten-127. ist erst vor drei Monaten nach einer zwölfmonatigen Sperre wegen einer nicht abgegebenen Blutprobe wieder auf die Tour zurückgekehrt. Nun steht er erstmals seit Moskau 2011 (Finale) wieder in einem Semifinale auf der Tour.

Troicki: "Erfolgreicher Wien-Trip"

Nach nunmehr sechs Siegen en suite in der Stadthalle sieht sich Troicki auf einem guten Weg, sein Ziel, so schnell wie möglich in die Top 100 zurückzukehren, zu erreichen. "Der Wien-Trip ist bisher recht erfolgreich verlaufen. Ich glaube, wenn ich noch ein Match gewinne, dann habe ich es geschafft." Im Juli kehrte Troicki dank einer Wildcard in Gstaad auf die Tour zurück und besiegte gleich in seinem ersten Match Dominic Thiem. "Ich hatte damals nur noch 20 Punkte übrig."

Der Blick zurück auf die tennislose Zeit berührt Troicki immer noch. Er war sich zu dem Zeitpunkt der nicht gegebenen Blutprobe sicher, dass er nichts falsch gemacht hat. "Ich habe das Problem, wenn ich Blut gebe, dass ich ohnmächtig werden kann. Ich habe den Urintest gemacht, und habe ihr (der Ärztin) gesagt, dass ich mich nicht wohlfühle. Sie hat gesagt, ja ich kann sehen, dass sie sich nicht gut fühlen." Troicki habe gefragt, ob es eine Chance gebe, den Test nicht am gleichen Tag zu machen. "Sie hat es mir erlaubt und mir gesagt, ich solle einen Brief schreiben."

Djokovic ein "echter Freund"

Der am nächsten Tag vollzogene Test sei negativ gewesen, doch dennoch habe er gegen die Regeln verstoßen. Positiv an der erzwungenen Auszeit seien nur wenige Dinge gewesen: Das Wissen, wer seine wirklichen Freunde sind, die Unterstützung seiner Teamkollegen, allen voran Novak Djokovic und das Kennenlernen seiner Freundin Sofia. "Novak war ein echter Freund, er hat mich am Beginn öffentlich unterstützt und dafür auch Probleme bekommen."

Mit frischem Geist und dem Wissen, wie sehr er Tennis vermisst hat, ist Troicki nun bereit. Und kämpft am Samstag um das erste Endspiel seit drei Jahren. "In mir weiß ich, dass ich clean war. Ich habe nie betrügen wollen. Es war Pech, was passiert ist, aber jetzt fühle ich, dass ich wieder zurückkommen kann." Für ihn sei die ganze Affäre, die schmerzvollste Erfahrung gewesen. "Hätte ich wirklich etwas genommen und wäre überführt worden, wäre meine Sperre kürzer gewesen als sie jetzt war", sei ihm erzählt worden.