Niederösterreich

Tropfender Wasserhahn kostet Dich 1.500 Liter im Jahr!

Dürre, ausgetrocknete Seen, viele Bürger sorgen sich ums Trinkwasser. Dabei verschwenden wir unabsichtlich auch viel Wasser.

Wasser-Experten Manuel Brixler, Nico Schönhacker und Dominic Riesenhuber bei der Arbeit.
Wasser-Experten Manuel Brixler, Nico Schönhacker und Dominic Riesenhuber bei der Arbeit.
EVN/Veith

Wegen der Trockenheit ist der Neusiedler See so seicht wie seit längerer Zeit nicht mehr, erst vor wenigen Tagen schockte ein Foto vom "Leer der Wiener". Die Seen in Wr. Neustadt gleichen einer Mondlandschaft, die Stadt Wr. Neustadt sperrte erst den beliebten Badesee "Achtersee".

Viele besorgte Bürger

Trotz vereinzelter Regenfälle diese Woche, bleibt die Trockenheit im Land ein großes Thema. Eine erhöhte Anzahl diesbezüglicher Anfragen bestätigt auch EVN-Sprecher Stefan Zach: „Viele Kundinnen und Kunden sorgen sich um die Trinkwasser-Situation.“

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    Wasser: Leitungsüberprüfung der EVN der Wasser-Experten Manuel Brixler, Nico Schönhacker und Dominic Riesenhuber
    Wasser: Leitungsüberprüfung der EVN der Wasser-Experten Manuel Brixler, Nico Schönhacker und Dominic Riesenhuber
    EVN/Veith

    Die EVN, nach den Wiener Wasserwerken Österreichs zweitgrößter Wasserversorger, der rund 630.000 Einwohner beliefert, gibt Entwarnung: „Durch den hohen Vernetzungsgrad in unserem Versorgungsgebiet haben auch längere Trockenzeiten keine Auswirkungen auf die Trinkwasserversorgung“, so Zach. EVN Wasser betreibt in Niederösterreich 100 Brunnen, die über rund 1.700 km lange Transportleitungen miteinander verbunden sind. „In unseren Hauptbrunnenfeldern, die das Rückgrat der Versorgung bilden, entspricht die aktuelle Grundwassersituation den jahreszeitlichen Schwankungen“.

    Wasserarmes Waldviertel

    Das gilt auch für das traditionell grundwasserarme Waldviertel. Zu dessen Versorgungssicherheit hat EVN Wasser bereits 2010 eine 30 km lange Verbindungsleitung vom Weinviertel ins Waldviertel zwischen Weitersfeld und Groß-Siegharts errichtet.

    Um die Wasserversorgung im Waldviertel langfristig abzusichern, errichtet EVN Wasser seit 2020 eine weitere Wasserleitung zwischen Krems und Zwettl (fertig 2025).

    Wenn EVN-Wasser den Betrieb von einem Ortsnetz übernimmt, hat dieses in der Regel bereits vier bis fünf Jahrzehnte auf dem Buckel. Kein Wunder also, dass es undichte Stellen gibt. „Natürlich ist jedes Wassernetz anders beisammen, es gibt aber auch Fälle in denen über 40% des Wassers am Weg verloren gehen“, erzählt Zach.

    Um die Verluste zu minimieren, führt EVN regelmäßig Überprüfungen ihrer Trinkwasserleitungen durch: „Es soll kein Tropfen wertvolles Trinkwasser verloren gehen“, so Zach. Dabei kommt ein modernes Verfahren zum Einsatz, um das jeweilige Leck zu orten. „Mit Spezialgeräten können wir akustische Signale aufzeichnen und Schäden an den Versorgungsleitungen lokalisieren. Alle georteten undichten Stellen werden im Anschluss repariert und durch eine erneute Messung kontrolliert“, erläutert der Sprecher. Neben den wenigen großen Schäden, die rasch behoben werden können, sind es vor allem viele kleine Schäden, die den hohen Wasserverlust verursachen.

    4 Liter Wasserverlust am Tag

    EVN Wasser spart durch ihre bisherigen Sanierungsmaßnahmen täglich rund 1,5 Millionen Liter ein. Mit dieser Wassermenge könnte man über 10.000 Menschen versorgen.

    Auch im Haushalt kann man oft mit einfachen Maßnahmen enorm viel wertvolles Trinkwasser einsparen: Ein tropfender Wasserhahn etwa verliert bis zu vier Liter Wasser am Tag, das sind doch immerhin im Jahr 1.500 Liter Wasser.