In der Nacht auf Sonntag haben 52 Waisen- und Pflegekinder aus der Ukraine ihre Rückreise aus dem Burgenland angetreten. Seit März 2022 waren sie im ehemaligen Hotel in Burgauberg-Neudauberg (Bezirk Güssing) untergebracht und wurden von der SeneCura-Gruppe betreut. Die Rückführung erfolgt auf Entscheidung des Leiters der ukrainischen Einrichtung, der weiterhin die Obsorge über die Kinder innehat.
Die Kinder, von denen rund ein Drittel eine Behinderung hat, wurden mit Bussen abgeholt und sollen später per Zug in die Region Kropiwnitskij weiterreisen. Laut dem Verein "Kleine Herzen", der die Gruppe betreut, gab es dort bereits Angriffe. Auch das UNO-Flüchtlingshochkommissariat (UNHCR) äußerte im Vorfeld Bedenken gegen eine Rückführung in ein weiterhin umkämpftes Gebiet.
Sprecher der SeneCura-Gruppe Johannes Wallner verstehe nicht, "warum Kinder in dieser Zeit in ein Kriegsgebiet zurückgeschickt werden". Der Abtransport sei jedoch ruhig verlaufen, Proteste habe es keine gegeben.
Das Land Burgenland erklärte gegenüber der "Krone", man habe die Zuständigkeit des ukrainischen Betreibers stets respektiert. Zur Gewährleistung des Kindeswohls habe man Informationen zur Lage vor Ort eingeholt. Ein Eingriff in die Obsorge sei rechtlich nicht möglich gewesen. Die Einrichtung war als Grundversorgungsstelle registriert und wurde von Bund und Land finanziert.