Immer wieder kommt es auch in Wien zu schweren Hundeattacken, doch viele Besitzer nehmen die gesetzlichen Vorschriften nicht ernst. Eine aktuelle Bilanz des "Wiener Hunde-Teams" zeigt, dass zwischen 21 und 25 Prozent der kontrollierten Hunde nicht ordnungsgemäß registriert oder falsch gemeldet waren. Das bedeutet: Tausende Vierbeiner sind nicht eindeutig einem Besitzer zuzuordnen – obwohl die Registrierung in Österreich Pflicht ist.
Doch nicht nur die fehlende Registrierung sorgt für Probleme. Auch die Maulkorb- und Leinenpflicht wird häufig ignoriert. Rund fünf Prozent der überprüften Hunde liefen ohne Leine herum, obwohl an allen öffentlichen Orten eine dieser Maßnahmen vorgeschrieben ist. Besonders viele Verstöße wurden in den Wiener Bezirken Leopoldstadt, Mariahilf, Favoriten, Hietzing und Ottakring festgestellt.
Die Gefahr durch freilaufende Hunde ist groß – das zeigen tragische Fälle der letzten Monate. In Kirchberg ob der Donau wurde ein siebenjähriges Mädchen beim Spielen von einem Hund angegriffen und schwer verletzt. In der Steiermark attackierte ein Rottweiler eine 34-jährige Frau auf offener Straße. Der Hund biss immer wieder zu, bis schockierte Passanten die Polizei alarmierten.
Noch dramatischer endete eine Attacke in Wilfleinsdorf: Eine Großmutter wurde bei einem Spaziergang mit ihren Enkeln von einem Rottweiler schwer verletzt. Die 52-Jährige verbrachte zwei Monate auf der Intensivstation, bevor sie ihren Verletzungen erlag. Laut Gutachten war der Hundebiss hauptverantwortlich für ihren Tod.
Seit Jänner 2024 sind die "Wiener Hunde-Teams" verstärkt unterwegs, um die Einhaltung der Vorschriften zu kontrollieren. Die Mitarbeiter sind sowohl in Uniform als auch in Zivil im Einsatz und überprüfen mit Chip-Lesegeräten, ob Hunde registriert sind. Neben den Kontrollen gibt es auch Beratungen für Halter.
Trotzdem bleibt die Gefahr bestehen: Solange Besitzer die Regeln ignorieren, sind weitere Angriffe nur eine Frage der Zeit. Die Stadt Wien prüft daher zusätzliche Maßnahmen, um die Sicherheit für Passanten, Kinder und andere Hundehalter zu erhöhen.