USA

Trump kündigt 100-%-Zoll auf Arzneimittelimporte an

US-Präsident Donald Trump kündigt einen neuen Zoll auf Medikamente an – und bietet zugleich einen Ausweg.
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26.09.2025, 09:07
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US-Präsident Donald Trump hat Zölle von 100 Prozent auf Arzneimittelimporte in die Vereinigten Staaten ab 1. Oktober angekündigt. Sollten Arzneimittelhersteller eine Produktionsstätte in den USA bauen, könnten sie damit den Zoll umgehen, schrieb Trump auf seiner Plattform Truth Social. Unternehmen, die entweder bereits einen Baubeginn festgelegt oder mit dem Bau angefangen hätten, seien von den geplanten Zöllen ausgenommen, hieß es weiter.

Novartis will gemäß NZZ künftig 100 Prozent seiner wichtigsten Medikamente vollständig in den USA produzieren. Roche hatte bereits Mitte Mai Investitionen von 50 Milliarden US-Dollar in den USA angekündigt.

Branche unter Druck

Der US-Präsident sagte im August, er habe Druck auf Medikamentenhersteller im In- und Ausland gemacht, die Preise in den USA zu senken. Der Schweiz warf er vor, ein Vermögen mit Medikamenten zu machen. "Wir wollen, dass Arzneimittel in unserem Land hergestellt werden." Schweizer Pharma-Exporte machen rund die Hälfte aller Warenausfuhren in die USA aus.

Bereits am 31. Juli erhielten Novartis und Roche einen Drohbrief, so wie 15 weitere globale Pharmakonzerne. Die Medikamente sollen in den USA zum niedrigsten internationalen Preis angeboten werden, forderte der US-Präsident.

Bietet eine Verlagerung auch Vorteile?

Ja, sagt Wirtschaftswissenschaftler Reiner Eichenberger. "Gesamtwirtschaftlich ist es sinnvoller, für den US-Markt in den USA zu produzieren, als mit vielen ausländischen Arbeitskräften in der Schweiz. Die Folgekosten des Bevölkerungswachstums aufgrund der Personenfreizügigkeit bezahlt nämlich die Allgemeinheit."

Gleichzeitig könnten die Konzerne Forschung und Entwicklung mehrheitlich in der Schweiz behalten. "Die US-Produktion nutzt ja zollfreie Lizenzen und Patente aus der Schweiz – gegen hohe Gebühren. So kann man die Produktion verlagern, einen Großteil des Gewinns aber in der Schweiz behalten."

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