Dieses Bild sagt mehr als tausend Worte. Mitten während seiner Rede am Gaza-Friedensgipfel im ägyptischen Badeort Scharm el-Scheich dreht sich US-Präsident Donald Trump (79) plötzlich um und macht der einzigen anwesenden Frau in der Reihe der internationalen Staats- und Regierungschefs, Italiens Premier Giorgia Meloni (48), Komplimente für ihre Schönheit.
"Sie ist eine schöne, junge Frau", sagte Trump, sich der Tragweite seines Kommentars durchaus bewusst, und fügt hinzu: "Nun, wenn man in den Vereinigten Staaten eine Frau 'schön' nennt, ist das das Ende deiner politischen Karriere. Aber ich probiere es trotzdem" – woraufhin er sich erneut zu Meloni umdreht und sie persönlich anspricht: "Es stört dich nicht, wenn man dich 'schön' nennt, stimmt’s? Weil das bist du. Vielen Dank, dass du da bist, wir wissen das sehr zu schätzen".
Die derart Angesprochene – ganz Polit-Profi – lächelt dankbar und lässt sich nicht anmerken, ob ihr dieser Moment möglicherweise unangenehm war. Der Blick des auf der anderen Seite hinter Trump stehenden britischen Premier Keir Starmer spricht da schon eine andere Sprache. Verwirrt bis peinlich berührt beobachtet er den Dialog aus nächster Nähe. Wie Meloni selbst über die Schwärmerei des mächtigsten Mannes der Welt auf der Weltbühne denkt, ist nicht bekannt.
Dabei war Trump nicht der Einzige, der mit seinen Aussagen über die einzige Frau auf dem Gipfel auffiel. Auch der türkische Präsident Erdogan äußerte sich – und gab Meloni ungefragt Ratschläge zur ihrer Gesundheit.
Zwar lobte der US-Präsident im Anschluss auch die politische Stärke der italienischen Premierministerin – sie sei "unglaublich" und man respektiere sie in Italien, da sie eine "sehr erfolgreiche Politikerin" ist, doch angesichts der langen Akte an Vorwürfen, Gerichtsprozessen und Schweigegeldzahlungen an Frauen, mit denen Trump in der Vergangenheit (außereheliche) Verhältnisse einging, hinterlassen diese Kommentare doch einen eher schalen Beigeschmack. Von Trumps Nahe-Verhältnis zum verurteilten Kinderschänder Jeffrey Epstein († 66) ganz zu schweigen.
Trump fiel in der Vergangenheit bereits öfter mit sexistischen Kommentaren auf. Berühmt wurde etwa die heimlich aufgenommene Aussage in einem Gespräch im Jahr 2005, dass ihm sein Promi-Status erlaube, Frauen zwischen die Beine zu greifen („grab ’em by the pussy“). Ein New Yorker Gericht verurteilte Trump im Vorjahr wegen sexuellen Missbrauchs und Verleumdung der Autorin E. Jean Carroll zu Schadenersatz und Schmerzensgeld in Millionenhöhe.