Als Friedensstifter im Nahen Osten ist US-Präsident Donald Trump (79) dieser Tage in aller Munde – und auf vielen Zeitschriften-Covers. Was für den eitlen Machtmenschen normalerweise ein Grund zur Freude wäre, treibt ihm in diesem Fall jedoch die Zornesröte ins Gesicht.
Grund ist das gestern Abend veröffentlichte Coverbild der November-Ausgabe des renommierten Times Magazine: Ein Porträtfoto von Donald Trump mit dem Titel "Sein Triumph" (Erscheinungsdatum: 10. November). Eine Ehrerweisung für seine "Rolle bei der Vermittlung des historischen Gaza-Friedensabkommen", wie die Redaktion des Magazin mit Sitz in New York in in einer Stellungnahme betont.
Das Problem mit dem Bild: Trumps Gesicht ist von schräg unten fotografiert, während er gegen das Sonnenlicht Richtung Himmel schaut. Durch diesen Winkel sieht man klar das Sonnenlicht durch seine schüttere Haarpracht durchschimmern. Es wirkt, als hätte er bereits – mindestens – eine Halbglatze, über die seine übrigen grauen Haare nur dürftig drüberfrisiert wären.
Wenig überraschend ist Trump mit seiner Darstellung gar nicht zufrieden. Das Foto sei "das schlimmste aller Zeiten", tobt er in einem Posting auf seiner Plattform Truth Social, das er noch in der Nacht auf Dienstag bzw. um 7.41 Uhr mitteleuropäischer Zeit – wohl während seiner Rückreise vom Friedensgipfel in Ägypten – absetzte.
„Das Time Magazine hat eine relativ gute Geschichte über mich geschrieben, aber dieses Foto ist vielleicht das Schlimmste aller Zeiten.“Donald TrumpTruth Social, 14. Oktober 2025
Weiters echauffiert er sich in seinem Posting, dass das Magazin seine Haare "verschwinden" lassen habe und es auf dem Bild so wirkte, als würde sein Scheitel über seinem Kopf "schweben".
„Echt komisch! Ich habe von unten aufgenommene Fotos noch nie gerne gehabt, aber das hier ist wirklich schlecht und verdient es, erwähnt zu werden. Was machen sie da und warum?"“Donald TrumpTruth Social, 14. Oktober 2025
Dazu muss man wissen, dass das Verhältnis des US-Präsidenten zum Time Magazine eine lange Vorgeschichte hat. Trump war über Jahrzehnte hinweg immer wieder Gegenstand von Berichten bei Time, etwa in Bezug auf seine Firmenpleiten, aber auch seiner politischen Ambitionen. Er selbst gab auch immer wieder spöttische oder aggressive Kommentare gegenüber Time ab, vor allem wenn das Magazin jemanden aufs Cover hievte, den er gar nicht mochte.
Aufgrund von Faktenchecks zu Trumps Äußerungen und einer kritischen Berichterstattung über seine Politik wurde dem Magazin von Anhängern der MAGA-Bewegung ("Make America Great Again") wiederholt "linke" Meinungsmache und eine Voreingenommenheit gegenüber Trump vorgeworfen.
