Brennpunkt USA, in mehreren Metropolen eskaliert die Lage. In Los Angeles (Kalifornien) und nun auch in Großstädten von Texas geht die Nationalgarde gegen Demonstranten vor. Hintergrund ist das Vorgehen der Trump-Administration mit voller Härte gegen "undokumentierte Migranten".
Frühestens ab Mittwoch sollen – so der Plan aus Trumps Büro – 9.000 Menschen abgeschoben werden. Doch bevor diese Menschen in ihr Heimatland gebracht werden, werden sie in den berüchtigten US-Marinestützpunkt Guantánamo Bay auf Kuba untergebracht. Seit Februar waren dort "nur" etwa 500 Menschen. Donald Trump will dieses Camp künftig auf eine Kapazität von bis zu 30.000 ausgewiesene Personen erweitern.
Die Details, die bisher bekannt sind: Unter diesen 9.000 Personen auf der Liste stehen auch die Namen von 800 Europäern – und einer davon soll Österreicher sein, das schreibt Politico. Die Washington Post nennt noch andere Länder, deren Bürger abgeschoben werden sollen, darunter Deutschland, Italien, Frankreich oder die Niederlande.
Der offizielle Grund für die Abschiebungen zuerst nach Guantánamo: Die US-Gefängnisse sollen geleert werden. Doch in Wahrheit soll die Abschiebehaft in Guantánamo abschreckend wirken – hier wurden hauptsächlich Terror-Verdächtige nach dem Attentat auf die Twin Towers in New York („9/11“) festgehalten. Die Bilder der Festgehaltenen gingen um die Welt.
Die Demokraten kritisieren jetzt: Pro Gefangenem kostet die Unterbringung im Camp täglich 100.000 Dollar (etwas mehr als 87.000 Euro pro Tag).
Das Weiße Haus will zu diesem Vorhaben aktuell keinen Kommentar abgeben. Karoline Leavitt, Pressesprecherin des Weißen Hauses, nannte den Artikel der renommierten Washington Post "Fake News". Dennoch gibt es offenbar das interne Ziel täglich mindestens 3.000 illegale Einwanderer festzunehmen, das sagte etwa Stephen Miller, stellvertretender Stabschef den TV-Sender Fox News.
"Heute" kontaktierte das österreichische Außenministerium. Von dort war zu erfahren: "Uns liegen dazu bislang keine Informationen vor. Die österreichische Botschaft in Washington steht mit den Behörden vor Ort in Kontakt."
Währenddessen starten laut Washington Post die Vorbereitungen dieser Aktion. Aktuell wird der Gesundheitszustand von Tausenden Menschen gecheckt – ob sie fit genug für einen Aufenthalt in Guantánamo sind.