In der Nacht auf Mittwoch – inmitten einer russischen Angriffswelle auf die Ukraine – sind mehrere russische Drohnen in den polnischen Luftraum eingedrungen. Polens Ministerpräsident zufolge habe man drei der Drohnen abgeschossen.
Eine davon flog sogar über Warschau hinweg. Insgesamt 265 Kilometer drang sie ins polnische Kernland vor. Endstation war dann in der Ortschaft Mniszków. Polen beantragte daraufhin Konsultationen nach Artikel 4 des Nato-Vertrags. Er sieht Beratungen vor, wenn sich ein Nato-Staat von außen gefährdet sieht.
Nun gibt es die erste Reaktion des wohl mächtigsten Nato-Staates, den USA. Präsident Donald Trump will noch heute mit seinem polnischen Amtskollegen Karol Nawrocki telefonieren. "Präsident Trump und das Weiße Haus verfolgen die Berichte aus Polen, und es gibt Pläne, dass Präsident Trump heute mit Präsident Nawrocki sprechen wird", sagte ein Vertreter des Weißen Hauses am Mittwoch der Nachrichtenagentur AFP.
Trump hatte Nawrocki vor einer Woche im Weißen Haus empfangen und ihm Unterstützung für die Sicherheit Polens zugesichert. "Wir stehen vollständig zu Polen und werden Polen helfen, sich zu schützen", sagte Trump. Er zeigte sich offen dafür, mehr US-Soldaten in das Land zu entsenden, das an die Ukraine grenzt. In Polen waren laut Medienberichten zuletzt rund 8000 US-Kräfte im Rotationsverfahren stationiert.
Unterdessen hat sich auch das Verteidigungsministerium in Moskau zu Wort gemeldet. Demnach habe nie die Absicht bestanden, Ziele auf polnischem Gebiet zu treffen. Eine Verletzung des polnischen Luftraums durch russische Drohnen wurde jedoch weder bestätigt noch dementiert.
"Wir sind bereit, Gespräche über dieses Thema mit dem polnischen Verteidigungsministerium zu führen", fügte das russische Verteidigungsministerium hinzu. Der Kreml hatte einen Kommentar zum Eindringen der Drohnen in den polnischen Luftraum zuvor abgelehnt.
