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TV-Aus: Das steckt hinter dem Rücktritt von Lauda

Heute Redaktion
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    Im Alter von 70 Jahren verstarb Österreichs Motorsport-Ikone Niki Lauda im Mai 2019. 

Seine Karriere in Bildern: Bevor er seine große F1-Laufbahn begann, startete er in der Formel 3 und der Formel 2, zusätzlich fuhr er Langstrecken-Rennen, um Geld für die Formel 1 zu verdienen.
    Im Alter von 70 Jahren verstarb Österreichs Motorsport-Ikone Niki Lauda im Mai 2019. Seine Karriere in Bildern: Bevor er seine große F1-Laufbahn begann, startete er in der Formel 3 und der Formel 2, zusätzlich fuhr er Langstrecken-Rennen, um Geld für die Formel 1 zu verdienen.
    (Bild: picturedesk.com)

    Niki Lauda ist nicht mehr Formel-1-Experte bei RTL! Nach 21 Jahren gibt die PS-Ikone das Mikro endgültig ab. Hier die Gründe für seine Entscheidung.

    "Ich habe eine persönliche Entscheidung getroffen, und zwar, dass ich nicht mehr RTL-Experte sein werde!" Mit diesen Worten schockte Niki Lauda nach dem Formel-1-Saisonfinale in Abu Dhabi die Motorsport-Fans. 21 Jahre analysierte er die Rennen der PS-Königsklasse auf RTL. Jetzt wird sich der 68-Jährige ganz auf seinen Job als Mercedes-Aufsichtsratsboss konzentrieren können. "Heute" kennt die Gründe für den TV-Abgang des Wieners.

    Fehlende Perspektive: Der Vertrag von RTL für die TV-Übertragungen der Formel-1-Rennen läuft aus. Um eine Fortsetzung ab 2018 wird gepokert. Die Gespräche laufen seit Monaten, eine Einigung gibt es bisher allerdings noch nicht.

    Streit mit dem Chef: Dementsprechend stockten auch die Verhandlungen mit Lauda über eine Fortsetzung des Engagements (Geschätztes Honorar: 1 Million Euro). Schon zuvor hatte er Ärger mit den RTL-Bossen. Man einigte sich darauf, dass Lauda nur noch bei 13 Rennen als Experte auftrat.

    Schwierige Doppelrolle: Seit September 2012 ist Lauda auch Aufsichtsrats-Boss bei Mercedes. Obwohl der Österreicher selbst 10 Prozent des Rennstalls besitzt, trat er stets als "neutraler" Experte im TV auf – und gab seinen eigenen Piloten damit nicht immer uneingeschränkt Rückendeckung. Das gefiel einigen Mitarbeitern bei Mercedes nicht. Ebenso wenig die Tatsache, dass Lauda auch interne Informationen ausplauderte.

    Unglückliche Aussagen



    Ein Beispiel: Im Juli 2016 bestätigte Lauda auf "ServusTV", dass Hamilton nach der Qualifikation für das Rennen in Baku in seinem Quartier ausgerastet war. Eine Information, die bis dahin nur als Gerücht existierte. Mercedes dementierte umgehend mit einer Pressemitteilung: "Niki be­dau­ert es sehr, wenn da­durch Miss­ver­ständ­nis­se ent­stan­den sein soll­ten. Seine Aus­sa­gen wur­den in einem lo­cke­ren Um­feld ge­tä­tigt und ver­gli­chen damit stark aus dem Zu­sam­men­hang ge­ris­sen."

    Reaktionen auf Rücktritt

    Fest steht: Fans wie Kollegen bedauern den Abgang Laudas bei RTL. "Ich habe erst gedacht, Niki verarscht mich. Aber dann habe ich ihm tief in die Augen geschaut und gemerkt, dass es ihm ernst ist", meint Moderatoren-Kollege Florian König. Sebastian Vettel ergänzt: "Er war immer sehr direkt und geradeaus. Aber er wird sicher immer noch seine Meinung sagen, wenn man ihn fragt." Mercedes-Weltmeister Lewis Hamilton: "Er redet nicht um den heißen Brei, sondern sagt klar, was Sache ist. Für mich ist er die große Legende dieses Sports." (gr)