Formel 1
TV-Boykott von Verstappen: Das sagt Hamilton zum Eklat
Max Verstappen boykottiert eine TV-Station wegen der Kritik am ersten Weltmeistertitel. Jetzt meldet sich Rivale Lewis Hamilton zu Wort.
Max Verstappen dominiert die Formel 1. Mit dem 14. Saisonsieg stellte der Niederländer am Sonntag einen neuen Rekord für die meisten Triumphe in einer einzelnen Saison auf. Der zweite Weltmeistertitel in Folge ist dem Red-Bull-Star schon seit Wochen nicht mehr zu nehmen.
Und dennoch schmollt der Superstar, gibt Pay-TV-Sender Sky derzeit keine Interviews mehr. Kritiker sprechen von Dünnhäutigkeit, Fans nehmen ihn in Schutz. Worum es geht? Während der englischen Sky-Übertragung des Texas-Grand-Prix erwähnte ein Moderator mehrfach das Wort "robbed" im Zusammenhang mit Mercedes-Pilot Lewis Hamilton und der Vorjahres-Weltmeisterschaft. Der Brite sei um seinen achten Weltmeistertitel betrogen worden. TV-Mann Ted Kravitz stellte diese Behauptung nicht direkt auf, schilderte die Brisanz der letzten Monate, warum sich der Spielfilm zwischen den beiden derart zugespitzt habe. Für Verstappen und Red Bull dennoch ein großes Ärgernis, wie es scheint.
Hintergrund: Hamilton hatte am 12. Dezember 2021 im letzten Saisonrennen die Weltmeisterschaft in der aller letzten Rennrunde an Verstappen verloren. Eine äußerst umstrittene Regelauslegung vom damaligen Rennleiter Michael Masi wird bis heute heftig diskutiert.
Hamilton verteidigt Verstappen
Jetzt bezieht der Rivale selbst Stellung. Hamilton äußert sich zur jüngsten Verstappen-Kontroverse, und wählt dabei durchaus überraschende Worte. Der siebenfache Champion unterstützt Verstappen. Er stimmt dem 25-Jährigen zu: "Ja, ich denke, Social Media wird immer toxischer mit den Jahren. Wir sollten uns wohl einfach daraus zurückziehen. So viele Menschen … mentale Gesundheit ist ein wichtiges Thema."
Hamilton weiter: "Ich kenne so viele Menschen, die Kommentare lesen. Und das Zeug, das die User sagen, ist schmerzhaft. Zum Glück lese ich so was nicht. Aber die Plattformen müssen Leute wirklich mehr schützen. Vor allem junge, Kids, Frauen. Das passiert im Moment nicht, darum wird es weitergehen."
Verstappen hatte sich beschwert, dass Sky Sports UK durch ihre Berichterstattung weiter Öl ins Feuer gieße, ihn respektlos behandle. Hamilton scheint ihm noch zur Hilfe zu eilen. Das ist keine Selbstverständlichkeit. Schließlich herrscht zwischen den beiden erbitterten Rivalen eigentlich Eiszeit. Das zeigte sich zuletzt auch nach dem Mexiko-Grand-Prix. Verstappen siegte vor Hamilton und Red-Bull-Kollege Sergio Perez. Im "Cool down room" würdigten sich die Konkurrenten keines Blickes. Es herrschte eisige Stille.