Vor einem Jahr erschütterten Vorwürfe gegen Red-Bull-Teamchef Christian Horner die Formel 1. Eine ehemalige enge Mitarbeiterin des 51-Jährigen hatte dem Briten "grenzüberschreitendes Verhalten" vorgeworfen.
Zwar sprach eine konzerninterne Untersuchung den Red-Bull-Boss von sämtlichen Vorwürfen frei, doch nun droht dem 51-Jährigen ein Gerichtsverfahren, berichtet zumindest der niederländische "Telegraaf", der ein besonders enges Verhältnis zur Familie Verstappen pflegt.
Demnach lasse die ehemalige Mitarbeiterin, die nun nicht mehr im Unternehmen tätig ist, nicht locker und ziehe vor ein Arbeitsgericht. Der Fall soll 2026 in Großbritannien verhandelt werden. Nach Bekanntwerden der Vorwürfe im Frühjahr 2024 wurde die Red-Bull-Mitarbeiterin suspendiert.
Die Frau hatte Horner "grenzüberschreitendes Verhalten" vorgeworfen, sich im Unternehmen des Energydrink-Giganten beschwert. Allerdings sprachen zwei Untersuchungen des Konzerns – eine erste Ermittlung und eine zweite Untersuchung nach einem Einspruch der Frau – den Teamchef des Formel-1-Rennstalls frei. Auch, weil Horner den nach dem Tod von Dietrich Mateschitz so mächtigen thailändischen Mehrheitseigentümer Chalerm Yoovidhya auf seiner Seite hatte.
Der "Fall Horner" löste bei den Bullen jedenfalls einen teaminternen Machtkampf zwischen dem Briten und dem thailändischen Flügel auf der einen und dem sogenannten "österreichischen Flügel" rund um Motorsport-Berater Helmut Marko, Geschäftsführer Oliver Mintzlaff und Star Max Verstappen aus. Der Niederländer stellte sich am Rande des Rennens in Saudi-Arabien demonstrativ vor Marko, als dessen Suspendierung im Raum stand.
Dass die "Causa Horner" auch in der öffentlichen Wahrnehmung noch über dem Teamchef schwebt, zeigte sich bei der großen Formel-1-Saisonstart-Show "F1 75" in London, als der 51-Jährige bei seinem Auftritt mit Buhrufen und einem gellenden Pfeifkonzert bedacht wurde. Für Horner gilt die Unschuldsvermutung.