Schwerer TV-Schicksalsschlag

ORF-Lieblinge: "Diese Krankheit kommt ohne Vorwarnung"

Harald Krassnitzer und Ann-Kathrin Kramer, seit 16 Jahren verheiratet, erleben in "Aus dem Leben" als Ehepaar einen schweren Schicksalsschlag.
Sandra Kartik
05.03.2025, 05:30

Die beliebten Schauspieler Ann-Kathrin Kramer ("Kleine Morde") und Harald Krassnitzer ("Tatort") sind privat seit 26 Jahren miteinander glücklich, seit 16 Jahren sind sie verheiratet. Im Drama "Aus dem Leben" stehen die beiden heute Abend (ORF 2, 20.15 Uhr) nicht zum ersten Mal als Paar gemeinsam vor der Kamera. Doch diesmal geht es richtig unter die Haut: Sabine (Kramer) erleidet einen Schlaganfall, der die Familie und Ehe auf eine harte Probe stellt.

"Das Thema erzählt auf vielen Ebenen, was uns alle betreffen kann: Diese Krankheit kommt ohne Vorwarnung. Sie verändert das Leben komplett. Man spürt Scham, erlebt Stigmatisierung und Überforderung", sagt Krassnitzer im "Heute"-Gespräch. "80 Prozent der Männer verlassen ihre Frauen nach einem Schlaganfall, während 80 Prozent der Frauen danach pflegen", lässt er aufhorchen. Nicht etwa, weil die Männer böse wären, sondern der schwierigen Situation vielfach nicht gewachsen sind. "Das hat uns sehr bewegt", so der 64-Jährige.

"Tragen nicht vor uns her, dass wir ein Paar sind"

Das Private und Berufliche können beide jedoch gut trennen, betont Kramer. "Das sind zwei verschiedene Baustellen. Die Arbeit macht man miteinander so professionell wie möglich. Wir tragen nicht vor uns her, dass wir ein Paar sind". Die 58-Jährige ist beängstigend überzeugend in ihrer Rolle als Schlaganfall-Patientin. Auch die Maske hilft ihr dabei. "Ich hatte tolle Hilfe von Menschen, die tagtäglich damit zutun haben." Und: "Wenn man es nah an sich ranlässt, in den Körper, entwickelt man eine andere Wahrnehmung."

Krassnitzer und Kramer haben sich durch den Film auch mit dem Thema Sterbehilfe auseinandergesetzt. "Es ist noch ein weiter Weg, das zu verstehen oder wie weit man selbst gehen würde", ergänzt die Schauspielerin. Im ORF-Drama, so wie im echten Leben, "geht es um  Liebe und Freunde, die in so einer Situation oft überfordert sind und den Reflex haben, sich rauszuhalten. Es sind alles Ängste, mit denen wir hantieren. Denn wir lernen nicht, mit Leid und Misstönen umzugehen, das hat uns gereizt."

TV-Kommissar Krassnitzer resümiert: "Der Film hat uns näher an die zentralen Fragen gebracht – da haben wir aber keine eindeutigen Antworten. Außer: Lass uns beginnen, zu leben."

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