Twitch verklagt Wiener wegen Online-Hasskampagnen

Das US-Streamingportal hat zwei Nutzer aus Österreich und den Niederlanden verklagt. Laut Twitch fluteten die beiden über Bot-gesteuerte Accounts die Chatverläufe von Streamern - häufig Mitglieder ethnischer Minderheiten oder der LGBTQ-Gemeinschaft - mit "rassistischer, sexistischer und homophober Sprache".
"CreatineOverdose" im Visier
Statt der echten Namen der verklagten Nutzer nannte Twitch in den Gerichtsdokumenten nur deren Accountnamen. Hinter dem Alias "CruzzControl" verbirgt sich demnach ein in den Niederlanden ansässiger Nutzer, "CreatineOverdose" soll in Wien leben. Die richtigen Namen musste Twitch demnach noch herausfinden und wollte sie nachreichen.
Die beiden sollen laut eingereichter Klageschrift dutzende Hass-Postings pro Minute (!) abgeschickt haben, was ein Löschen unmöglich machte. Die Plattform verlangt nun von den beiden Nutzern Schadenersatz in unbestimmter Höhe.
Streamer rufen zum Twitch-Boykott auf
Twitch hatte der Klageschrift zufolge die Original-Accounts der beiden Nutzer gesperrt – doch diese erstellten sich immer wieder neue Konten - und setzten ihre Angriffe fort. Die beiden gehören offensichtlich einem ganzen Netzwerk an Nutzern an, die auf dem Streamingdienst Hass verbreiten.
Sogenannte "Hate-Raids" von automatisierten Bot-Armeen werden für das zum US-Digitalriesen Amazon gehörende Unternehmen immer mehr zum Problem. Daher haben einige betroffene Streamer vor kurzem eine Boykott-Aktion über den Hashtag #ADayOffTwitch gestartet.
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