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U17-WM: "Doping" war im Fleisch

Heute Redaktion
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Posse um die Doping-Kontrollen bei der U17-WM in Mexiko: von 208 Spielern wurden 109 positiv auf Clenbuterol getestet. Doch wie sich herausstellte, war die verbotene Substanz im Fleisch, das die Jungspieler zu sich nahmen.


"Es ist ein ernsthaftes Problem der öffentlichen Gesundheit, kein Dopingproblem", bekennt FIFA-Chefmediziner Jiri Dvorak. Die U17-Weltmeisterschaft fand im Juli in Mexiko statt. 109 von 208 Spielern wurden positiv auf Clenbuterol getestet.
Bereits im Vorjahr wurden fünf mexikanische Kicker beim Gold-Cup - an dem die Nationalmannschften aus Nord- und Mittelamerika teilnehmen - wegen Clebuterol gesperrt. Auch hier ergaben untersuchen der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA, das die Substanz über Fleisch in die Blutbahnen der Betroffenen gelangte.

 



Clenbuterol gehört zwar nicht zu den anabolen Steroiden, besitzt aber eine ähnliche Wirkung. Das verschreibungspflichtige Medikament hilft gegen Asthma und wird - illegalerweise - in der Kälbermast eingesetzt.



Und genau hier beginnt der Gesundheitsskandal in Mexiko: Nach Bekanntwerden des "Dopingskandals" wurden 644 Schlachthöfe im Land kontrolliert. In 64 entnommenen Proben konnte Clenbuterol nachgewiesen werden; sieben Betriebe mussten zusperren.
Dass Mexiko das einzige Land mit diesem Problem ist, glaubt FIFA-Chefmediziner Dvorak nicht: "Für mich war das Ergebnis bei der U17-WM eine große Überraschung", sagte er, "es stellt sich nun für mich die Frage: Ist Mexiko das einzige Land mit diesem Problem?“