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U20-WM: Gludovatz kritisiert ÖFB, Schneckerl die Bul...

Heute Redaktion
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Ried-Trainer Paul Gludovatz übt harte Kritik an U20-Betreuer Andreas Heraf und Teamchef Dietmar Constantini: Sie würden sich zu wenig um die Abstellung von Spielern kümmern. Ins gleiche Horn stößt Kicker-Legende Herbert Prohaska; Schneckerl nimmt dabei Red Bull Salzburg ins Visier.

2007 sorgte Österreichs U20-Nationalteam für ein "Sommermärchen", als bei der WM der vierte Platz errungen wurde. Damals mit dabei unter anderem Martin Harnik, "Jimmy" Hoffer oder Rubin Okotie. Auf der Betreuerbank: Paul Gludovatz, heute Trainer der SV Ried.

Gludovatz übt nun scharfe Kritik an seinem Nachfolger Andreas Heraf. Anlass: Der FC Bayern verweigerte die Freigabe von Jungstar und Teamkapitän David Alaba, der FC Basel will Aleksandar Dragovic nicht nach Südamerika reisen lassen. Doch die Gludovatz' Kritik geht tiefer - und auch A-Teamtrainer Dietmar Constantini bekommt sein Fett weg.

Untätige Verantwortliche
In der Causa Alaba/Dragovic stößt Gludovatz der fehlende Einsatz von Andreas Heraf sauer auf: "Da muss man eben mehr Zeit opfern, so etwas kann man nicht vom Büro aus erledigen", richtet er im APA-Interview aus.

"Ich war vor der WM in Kanada immer vor Ort und habe bei jedem Trainer mit Demut regelmäßig um die Spieler gebeten", so der 65-Jährige. "Ich habe Zigtausende Kilometer abgespult, da war viel Mühsal dabei."

Zwar räumt Gludovatz ein, dass die ÖFB-Verantwortlichen heute Verhandlungen mit Top-Klubs führen müssten. Als Ausrede will er dies aber nicht gelten lassen - weder national noch international: "Die Kontakte zwischen ÖFB und Bundesliga-Trainern sind Alibi. Anrufe allein genügen nicht".

Kritik auch an DiCo
"Sie müssen mehr Trainings besuchen, ihre Teamspieler auch im Training anschauen, mit den Vereinstrainern reden", so der Ried-Trainer zur APA, "die A-Team-Betreuer schauen sich die Spieler an und nehmen sie fürs Nationalteam, aber sie reden nicht über die Struktur." Ein Problem, das nicht nur Constantini betrifft. Gludovatz: "Das betrifft nicht nur den jetzigen Teamchef, sondern auch seine Vorgänger."

Schneckerl ärgert sich über Salzburg
Kickerlegende Herbert Prohaska stößt ins selbe Horn wie Gludovatz - mit Schwerpunkt Salzburg, da die "Bullen" die Freigabe von zwei Spielern verweigerten: "Die Salzburger haben einen 30-Mann-Kader, natürlich haben sie den Titel und den Europacup im Auge, aber da werden ihnen Martin Hinteregger und Georg Teigl nicht abgehen. Wenn die zwei drei, vier Wochen fehlen und sie nicht Meister werden, können sie zusperren", sagte bei einer Pressekonferenz in Wien.