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U21-Team von Spaniern schwindlig gespielt
Österreichs U21-Nationalteam hat von Europameister Spanien am Donnerstag eine Lehrstunde erhalten. Der Titelverteidiger setzte sich in der EM-Qualifikation in Graz mit 6:2 (4:1) durch. Nach nicht einmal 20 Minuten hatten die Spanier dabei entscheidend vorgelegt. Die ÖFB-Nachwuchsauswahl kassierte im zweiten Gruppenspiel damit die erste Niederlage, am Montag geht es im Auswärtsspiel gegen Bosnien-Herzegowina weiter.
Hausherr Florian Kainz von Sturm Graz traf in der 20. Minute im Anschluss an einen Eckball erstmals für Österreich. Daniel Carvajal (3.) und Alvaro Morata (12., 17.) hatten für Spanien zu diesem Zeitpunkt aber bereits dreimal vorgelegt. Morata verbuchte in der Nachspielzeit der ersten Spielhälfte sowie im Finish noch seine Treffer drei und vier an diesem Abend. Österreichs zweiter Treffer resultierte aus einem Eigentor von Carvajal (83.). Im zweiten Gruppenspiel gewann Ungarn gegen Bosnien-Herzegowina 4:1.
"Nur Reinstellen und Zuschauen wird gefährlich sein", hatte Teamchef Werner Gregoritsch vor der Partie angekündigt. Eine Defensivtaktik wäre nach nicht einmal drei Minuten aber ohnedies zum Scheitern verurteilt gewesen. Nach der ersten spanischen Hereingabe brachte Österreichs Abwehr den Ball nicht weg, der von Real Madrid im Sommer von Leverkusen zurückgeholte Außenverteidiger Carvajal schloss ab.
Doppelpack in fünf Minuten
Von den spielerisch klar überlegenen Gästen einigermaßen überrumpelt, bewiesen die Österreicher zumindest Moral. Kainz' Schuss nach wurde aber Zentimeter vor der Linie geklärt (6.). Besser machten es die Spanier, die durch Real-Jungstürmer Morata innerhalb von fünf Minuten zweimal zuschlugen.
Der Torschützenkönig der EM-Endrunde 2013 fungierte nach einem überlegt ausgespielten Gegenstoß ebenso als Vollstrecker wie per Kopf nach einer Vorlage von Carvajal. Die seit nun 27 Pflichtspielen (25 Siege) ungeschlagene "Rojita" attackierte früh und ließ wie Spaniens hoch dekoriertes A-Team Ball und Gegner laufen.
Schiedsrichter verletzt
Zumindest gelang Kainz Ergebniskorrektur, ehe der mit einem Marktwert von 9 Millionen Euro bewertete Morata in der Nachspielzeit noch einmal zuschlug. Spielend überlief der von Österreichs Elf nicht zu bändigende Angreifer dabei die rot-weiß-rote Abwehr. Pech hatte kurz zuvor der französische Referee Rainville, der aufgrund einer Wadenverletzung vom Spielfeld musste.
Bei Österreich kam Louis Schaub in der zweiten Spielhälfte für Kapitän Raphael Holzhauser. Begünstigt durch nicht mehr mit dem letzten Nachdruck agierende Spanier kam die Gregoritsch-Elf besser ins Spiel. Der ebenfalls eingetauschte Tobias Kainz (66.) sowie Schaub (69.) fanden hervorragende Möglichkeiten vor. Das Bemühen der Österreicher wurde schließlich durch ein Eigentor von Carvajal belohnt. Morata (86.) und sein Clubkollege Jese Rodriguez (91.) ließen das Kräfteverhältnis aber im Ergebnis sofort widerspiegeln.
Österreich - Spanien 2:6 (1:4)
Graz, UPC Arena, 4.350
Tore: F. Kainz (20.), Carvajal (83./Eigentor) bzw. Carvajal (3.), Morata (12., 17., 45.+4, 86.), J. Rodriguez (91.)
Österreich: Riegler - Farkas, Spendlhofer, Hinteregger, Wimmer - Ziegl (73. Schöpf), Offenbacher (59. T. Kainz) - F. Kainz, Holzhauser (46. Schaub), Stöger - Zulj
APA/red