Hitze-Alarm in der Landesberufsschule St. Peter in Graz. Bei über 30 Grad Innentemperatur müssen die Jugendlichen in einem Werkraum schweißen und fräsen. Das alles natürlich in Spezialkleidung.
Dies kann zu Konzentrationsverlust und damit verbundenen Unfällen führen, beklagen die Schüler. Wie der Schulsprecher besagter Schule gegenüber der "Kleinen Zeitung" erklärt, seien die Temperaturen "meist ab April" untragbar.
Eine Klimaanlage ist in den Räumlichkeiten nicht vorhanden, auch die Fenster seien nicht zum Öffnen vorgesehen. Dem Schulsprecher zufolge würden die hohen Temperaturen zu Konzentrationsverlust, Schwindel und Kreislaufproblemen bei seinen Mitschülern führen. Erst kürzlich hätten auch einige Jugendliche einen Kreislaufkollaps erlitten.
Das Problem existiere bereist seit Längerem. Laut einer 24-Stunden-Messung vom Juni 2023 erreichen die Spitzenwerte in dem Raum 31 Grad Celsius. Das Gebäude sei vor rund zehn Jahren errichtet worden. Das alte Werkstättengebäude wird aktuell saniert. Erst 2027 soll der Bau abgeschlossen sein.
Der Schulsprecher beklagt, dass man von den zuständigen Stellen keine Hilfe erhält. Es werde den Schülern immer nur mitgeteilt, dass man um eine Lösung bemüht sei. Geändert habe sich bisher jedoch nichts.
Auf Anfrage der "Kleinen Zeitung" heißt es seitens der Bildungsdirektion Steiermark, dass der Schulerhalter über die Investition einer Klimaanlage entscheiden müsse. Somit sei es vom Land zu klären, warum es an der Schule keine Klimatisierungsmöglichkeiten gebe.
Das Büro des steirischen Bildungslandesrats Stefan Hermann (FPÖ) verweist auf ein vorhandenes Be- und Entlüftungssystem im Gebäude. Dieses natürliche System des Luftaustausches sei bei der Errichtung des Gebäudes eingeplant worden. Zu den Kreislaufkollapsen hieß es, dass entsprechende Meldungen nicht vorliegen würden.
Da man allerdings wisse, dass es in den Werkstätten der Schule sehr warm werden könne, seien die Stunden in dem Werkraum so gelegt worden, dass die große Hitze umgangen wird, betont das Land gegenüber der "Kleinen Zeitung".
Die Aussagen des Schulsprechers erzählen jedoch eine andere Geschichte. Er hoffe auf "eine nachhaltige Lösung". Für Klassenräume gibt es jedenfalls eine allgemeine Temperatur-Empfehlung für 20 bis 22 Grad.
