Verschwundene Pakete, falsche Tracking-Meldungen und angebliche Zustellversuche ohne auch nur zu klingeln – in den vergangenen Tagen trudelten Dutzende Beschwerden über Paketzusteller in der "Heute"-Redaktion ein. Die Geschichten ähneln sich: tagelanges Warten, widersprüchliche Infos und endlose Hotline-Schleifen. Einige Leser mussten ihre Sendung sogar selbst organisieren, andere bekamen das Paket erst, als der Absender es ein zweites Mal losschickte – meist mit einem anderen Zusteller.
Jetzt meldet sich der Paketdienst UPS zu Wort. In einer Stellungnahme erklärt das Unternehmen, bei einer ersten Prüfung seien "Übersetzungsfehler" im globalen Tracking-System aufgefallen. Diese hätten dazu geführt, dass Kunden in Österreich mit teils skurrilen Statusmeldungen konfrontiert wurden. Ein Beispiel: Auf dem Zustellzettel stand als Empfänger "Mann im Büro" – obwohl es an der Adresse weder ein Büro noch diese Person gab. Laut UPS seien die internen Daten dennoch korrekt gewesen.
"Kundenzufriedenheit ist uns äußerst wichtig. Wir stellen weltweit durchschnittlich über 22,4 Millionen Sendungen pro Tag zu. Wir bedauern es außerordentlich, wenn es zu Fällen kommt, bei denen eine Zustellung nicht den Erwartungen unserer Kunden entspricht", so UPS gegenüber "Heute".
Das Problem, so die Erklärung, liege an den weltweit einheitlichen IT-Codes, die automatisch in die Landessprachen übersetzt werden. Dabei könne es zu "unscharfen und irreführenden" Formulierungen kommen. UPS kündigt an, die Abläufe und die Kommunikation künftig zu verbessern – damit Kunden im Tracking nicht mehr rätseln müssen, ob ihr Paket wirklich unterwegs ist oder in einem Paralleluniversum gelandet ist.
Neben technischen Anpassungen will UPS auch die Arbeit von Zustellern und Service-Mitarbeitern genauer prüfen. Bei Beschwerden werde der jeweilige Fall untersucht, bei klaren Verstößen seien Disziplinarmaßnahmen oder sogar Vertragsstrafen möglich. "Die von Ihnen geschilderten Vorgänge entsprechen nicht der Art und Weise, die wir erwarten", heißt es in der Erklärung.
Ob diese Ankündigungen tatsächlich zu einem besseren Service führen, muss sich erst zeigen. Für viele Kunden zählt am Ende nur eines: dass ihr Paket nicht tagelang im System herumgeistert – sondern pünktlich und direkt an der Haustür landet.