Untreue ist ein Thema, das weltweit für Gesprächsstoff sorgt – und auch in Österreich keine Ausnahme macht. Eine aktuelle Übersicht des Portals Seasia zeigt: Rund 35 Prozent der befragten Österreicherinnen und Österreicher geben an, ihrem Partner oder ihrer Partnerin schon einmal untreu gewesen zu sein. Damit liegt Österreich im internationalen Vergleich im oberen Mittelfeld.
An der Spitze der Rangliste steht Thailand, wo 51 Prozent der Befragten Fremdgehen zugaben. Dahinter folgen Länder wie Dänemark mit knapp 46 Prozent sowie Italien und Deutschland, die mit 45 Prozent ebenfalls überdurchschnittlich hohe Werte aufweisen.
Besonders auffällig ist in dieser Befragung: In mehreren europäischen Ländern liegen die Zahlen auf ähnlich hohem Niveau wie in Österreich. Am unteren Ende finden sich dagegen Staaten wie Slowenien und Uruguay, wo nur rund 11 beziehungsweise 10 Prozent einen Seitensprung zugaben.
Warum die Werte so stark schwanken, erklären Fachleute mit kulturellen Unterschieden. Die US-Anthropologin Helen Fisher zeigte in einer international angelegten Studie, dass gesellschaftliche Normen und Tabus maßgeblich beeinflussen, ob Menschen bereit sind, Untreue in Befragungen zuzugeben. In liberaleren Kulturen sei es wahrscheinlicher, dass Befragte ehrlich antworten.
Auch die Unterschiede zwischen Männern und Frauen sind gut untersucht. Der Psychologe David M. Buss von der University of Texas belegt in einer seiner Studien, dass Männer eher sexuelle Untreue als belastend empfinden, während Frauen stärker auf emotionale Untreue reagieren. Diese Geschlechterunterschiede wurden später in einer Meta-Analyse von unter anderem Brad J. Sagarin und Amy L. Martin bestätigt.