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UEFA sperrt Albanien-Klub Skenderbeu für zehn Jahre

Drakonische Strafe für den albanischen Spitzenklub Skenderbeu Korca. Der amtierende Meister soll Spiele im großen Stil manipuliert haben.

Heute Redaktion
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Der albanische Spitzenklub Skenderbeu steht am Prager der UEFA. Der europäische Fußballverband wirft dem Klub Spielmanipulationen im ganz großen Stil vor. "Dieser Klub hat Spiele verschoben, wie es noch kein anderer Klub in der Geschichte getan hat", erklärte die UEFA-Disziplinarkommission am Dienstag mit. Die Strafe: Skenderbeu wird für zehn Jahre aus europäischen Bewerben ausgeschlossen und muss eine Million Euro zahlen.

Insgesamt soll der albanische Spitzenklub in den letzten acht Jahren 53 Spiele manipuliert haben. Darunter Partien auf europäischer Ebene, aus der heimischen Liga und Freundschaftsspiele. Der ehemalige Admiraner Hamdi Salihi spielte zwischen 2015 und 2018 für Skenderbeu.

Hunderttausende Euro gesetzt

Darunter scheint etwa das Zweitrunden-Spiel der Champions-League-Qualifikation zwischen Skenderbeu und dem nordirischen Vertreter Crusaders auf. Das Hinspiel hatte der albanische Vertreter mit 4:1 gewonnen, im Rückspiel stand es 2:1 für Skenderbeu, als plötzlich hunderttausende Euro darauf gewettet wurden, dass mindestens vier Treffer fallen. Nach zwei schweren Fehlern gewannen die Crusaders noch mit 3:2.

Der Hauptdrahtzieher dahinter soll Skenderbeu-Präsident Adrian Takaj sein. Der 54-Jährige sieht sich aber in der Opferrolle. "Ich glaube nicht, dass die UEFA solche Maßnahmen gegen ein westliches Land erheben würde, nur durch Zweifel bezüglich der Wettquoten begründet." Stattdessen wolle die UEFA "ein kleines Land, einen kleinen Verein mit einem kleinen Budget" benutzen, um ihr Sicherheitssystem BFDS zu rühmen.

Bericht wirft Fragen auf

Für Skenderbeu ist das Urteil in großer Rückschritt, so schaffte der Klub immerhin in den letzten drei Jahren zwei Mal den Sprung in die Gruppenphase der Europa League. "Für einen Klub mit 2,5 Millionen Euro ist das ein Todesurteil", so Takaj.

Vieles bleibt allerdings auch durch den UEFA-Bericht unbeantwortet. "Wer hat gewettet? Wer hat gewonnen? Wer soll ins Gefängnis gehen?", weist Artan Shyti, der Verbands-Boss der albanischen Wettanbieter, auf viele Unklarheiten im Bericht hin. (wem)