Ukraine

Ukraine schickt Drohnen-Schwarm– Russen schlagen zurück

Nach der Attacke auf die Krim-Brücke soll die Ukraine einen weiteren Drohnen-Schwarm geschickt haben. Das russische Militär bombardierte Odessa.

Ein beschädigter Teil der Autofahrbahn der Krim-Brücke nach dem Angriff vom 17. Juli 2023.
Ein beschädigter Teil der Autofahrbahn der Krim-Brücke nach dem Angriff vom 17. Juli 2023.
IMAGO/SNA

Russland hat nach eigenen Angaben einen ukrainischen Drohnenangriff auf die annektierte Halbinsel Krim abgewehrt. 17 Drohnen seien "zerstört", elf weitere mit elektronischen Mitteln unschädlich gemacht worden, erklärte das russische Verteidigungsministerium am Dienstag. Es habe keine Verletzten oder Schäden gegeben. Der von Russland eingesetzte Gouverneur der Krim, Sergej Aksjonow, bestätigte die Angaben im Online-Dienst Telegram.

Seit Beginn der ukrainischen Gegenoffensive im Juni ist es verstärkt zu Drohnenangriffen auf die Krim gekommen. Die Ukraine hat wiederholt bekräftigt, die seit der international nicht anerkannten russischen Annexion im Jahr 2014 unter Kontrolle Moskaus stehende Halbinsel zurückerobern zu wollen.

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    Kurz vor Sonnenaufgang des 17. Juli 2023 wurde die für Russland so wichtige Krim-Brücke von Explosionen erschüttert.
    Kurz vor Sonnenaufgang des 17. Juli 2023 wurde die für Russland so wichtige Krim-Brücke von Explosionen erschüttert.
    Sledstvennyi komitet / AFP / picturedesk.com

    Am Montag war die einzige Brücke zwischen Russland und der Krim mit Marinedrohnen attackiert worden. Durch die Explosionen sackte ein Fahrbahnteil ab.

    Ukrainische Geheimdienstkreise bekannten sich gegenüber der Nachrichtenagentur AFP zu dem Angriff, bei dem nach russischen Angaben zwei Zivilisten starben. Es handelte sich dabei um die Eltern (40, 36) eines Mädchens, welches dabei mittelschwere Verletzungen erlitt.

    In der Nacht auf Dienstag wurde der Autoverkehr nach russischen Regierungsangaben mit Einschränkungen wieder aufgenommen. Genutzt werde nur eine der zwei Fahrbahnen, teilte Vizeregierungschef Marat Chusnullin nach Angaben russischer Agenturen mit.

    Vizeregierungschef Marat Chusnullin besichtigte persönlich die Schäden an der Krim-Brücke nach dem Angriff am 17. Juli 2023.
    Vizeregierungschef Marat Chusnullin besichtigte persönlich die Schäden an der Krim-Brücke nach dem Angriff am 17. Juli 2023.
    IMAGO/ITAR-TASS

    Die Brücke hat eine wichtige Rolle für den Transport russischer Truppen in die Ukraine. Wladimir Putin kündigte öffentlich Vergeltung für die Attacke an. 

    Russische Angriffe auf Odessa

    In der südukrainischen Region Odessa ist in der Nacht zum Dienstag örtlichen Behörden zufolge die Luftabwehr aktiviert worden. "Odessa. Die Kampfeinsätze der Luftabwehr werden fortgesetzt", erklärte ein Militärsprecher in der Region, Serhij Bratschuk, im Onlinedienst Telegram. Das ukrainische Einsatzkommando für den Süden des Landes habe russische Angriffe auf die südlichen Regionen mit "unbemannten Luftfahrzeugen" gemeldet.

    Die Region Odessa hatte eine große Bedeutung für das am Montagabend ausgelaufene Getreideabkommen. Rund ein Drittel der Exporte wurde über die Seehäfen rund um die Stadt abgewickelt.

    Ukraines Präsident Wolodimir Selenski bei einem Besuch der <a target="_blank" data-li-document-ref="100215215" href="https://www.heute.at/s/ukraine-100215215">rückeroberten Schlangeninsel</a> in der Region Odessa am 8. Juli 2023.
    Ukraines Präsident Wolodimir Selenski bei einem Besuch der rückeroberten Schlangeninsel in der Region Odessa am 8. Juli 2023.
    HANDOUT / AFP / picturedesk.com

    Der Regionalgouverneur Oleg Kiper teilte auf Telegram mit, Russland greife "den Süden der Ukraine mit Drohnen" an. Er rief die Bevölkerung auf, bis zur Aufhebung des Luftalarms in den Schutzräumen zu bleiben.

    Auch in anderen Teilen des Landes gab es Luftalarm. Betroffen waren unter anderem die Regionen Cherson, Saporischschja, Donezk und Charkiw.

    Am späten Montagabend war das Abkommen zum Export von Getreide aus der Ukraine über das Schwarze Meer nach fast einem Jahr ausgelaufen. Die russische Regierung hatte zuvor das im Juli 2022 in Istanbul unterschriebene und bereits zwei Mal verlängerte Getreideabkommen für beendet erklärt. In der Region Odessa gibt es drei Häfen, die Teil des Abkommens waren.

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      Denise Auer