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Uli Hoeneß bleibt vorerst Bayern-Aufsichtsrat

Heute Redaktion
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Bild: DPA

Uli Hoeneß bleibt vorerst Aufsichtsratsvorsitzender des deutschen Fußball-Rekordmeisters FC Bayern München. Die Mitglieder des Führungsgremiums lehnten am Montag das Angebot des 61-Jährigen ab, sein Amt ruhen zu lassen, bis die Behörden über die strafbefreiende Wirkung seiner Selbstanzeige entschieden haben. Kritisiert wurde die Entscheidung von SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück.

bleibt vorerst Aufsichtsratsvorsitzender des deutschen Fußball-Rekordmeisters FC Bayern München. Die Mitglieder des Führungsgremiums lehnten am Montag das Angebot des 61-Jährigen ab, sein Amt ruhen zu lassen, bis die Behörden über die strafbefreiende Wirkung seiner Selbstanzeige entschieden haben. Kritisiert wurde die Entscheidung von SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück.

am 20. April tagte am Montag der Aufsichtsrat des FC Bayern. Neben Chef Hoeneß setzt sich das Gremium aus acht Personen zusammen. Mehrere Wirtschafts-Größen waren dabei – und langjährige Freunde des mächtigen Bayern-Machers.

 "Im Interesse des FC Bayern, der sich voll und ganz auf das Erreichen der weiteren sportlichen Ziele im Champions League Finale am 25. Mai und im Deutschen Pokalfinale am 1. Juni 2013 konzentrieren soll, hat der Aufsichtsrat der FC Bayern München AG nach intensiver Diskussion einvernehmlich entschieden, dass Uli Hoeneß das Amt des Aufsichtsratsvorsitzenden der FC Bayern München AG weiter ausüben soll", hieß es in der Mitteilung der Münchner, die rund eineinhalb Stunden nach Sitzungsbeginn versandt worden war.

SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück hat die Entscheidung kritisiert, Uli Hoeneß als Aufsichtsratsvorsitzenden des deutschen Rekordmeisters FC Bayern München im Amt zu belassen. Die Entscheidung sei falsch, sagte Steinbrück am Montagabend bei einer Podiumsdiskussion in Düsseldorf. Die Aufsichtsräte hätten die Verhaltensregeln, die sie ihren Unternehmen auferlegten, auch auf das "Fußball-Unternehmen" Bayern München übertragen müssen, sagte der SPD-Politiker. Hoeneß hätte sein Mandat wenigstens ruhen lassen müssen. "Der Aufsichtsrat hat die Pflicht, ihm dies nahezubringen."

Führungsgremium spricht Hoeneß Vertrauen aus

Hoeneß hatte angekündigt, nach dem Champions-League-Finale gegen Borussia Dortmund am 25. Mai in London selbst eine Entscheidung zu treffen, eventuell sein Amt als Vorsitzender des Aufsichtsrats ruhen zu lassen. Als Interims-Nachfolger im Aufsichtsrat stand Vizepräsident Karl Hopfner im Gespräch.

Ein absoluter, endgültiger und kompletter Rückzug scheint vor dem finalen Ausgang der Steuer-Angelegenheit aber unwahrscheinlich.

Staatsanwaltschaft gegen "Deal"

Juristisch scheint es in jedem Fall ernst zu werden. Wie die "Bild" am Sonntag berichtete, hat die Staatsanwaltschaft München einen Deal abgelehnt. Hoeneß‘ Anwälte sollen angeboten haben, ein Jahr Haft auf Bewährung plus hohe Geldstrafe zu akzeptieren. Die Staatsanwaltschaft spekuliere aber damit, den Fußball-Manager unbedingt hinter Gitter bringen zu können.

Klopp und Sammer im Schrei-Duell

Hitzig wurde es vor dem Champions League-Finale auch abseits der Causa Hoeneß. gerieten sich Dortmund-Trainer Jürgen Klopp und FCB-Sportdirektor Matthias Sammer in die Haare. Auf Gelb-Rot für den Münchner Rafinha folgte ein wüstes Wort-Gefecht mit wilden Gesten.

Beide ließen eine Entschuldigung folgen. Die Emotionen werden in den nächsten zwei Wochen aber mit Sicherheit weiter hoch kochen. Nicht nur wegen dem Götze-Wechsel vom Ruhrpott nach Bayern, sondern auch deshalb, weil Sammer bei Schwarz-Gelb trotz Champions-League-Sieg als Spieler und Meister als Trainer der Borussen spätestens jetzt in Ungnade gefallen ist.