Auf Anordnung der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft ist René Benko am Donnerstag in seiner Villa in Innsbruck von der Polizei festgenommen worden. Benko-Anwalt Norbert Wess hat die Festnahme gegenüber "Heute" bereits bestätigt.
Wie die "Kronen Zeitung" berichtet, klickten für den Immo-Jongleur um Punkt 8:30 Uhr die Handschellen. Der Vorwurf gegen Benko lautet vorsätzliche Beeinträchtigung von Gläubigerinteressen im Rahmen des Signa-Insolvenzverfahrens.
Laut "Kronen Zeitung" wurde auch bereits die Untersuchungshaft beantragt. Benko soll in die Justizanstalt Innsbruck gebracht worden sein. Dort werde er nun von den Beamten einvernommen.
"Über die allfällige U-Haft muss erst ein Gericht innerhalb von 48 Stunden entscheiden", erklärte Benko-Anwalt Wess zu "Heute". Im Dezember 2024 hatte die italienische Justiz einen europäischen Haftbefehl gegen den 47-Jährigen erlassen – "Heute" berichtete.
Die Vorwürfe lauteten unter anderem auf Bildung einer kriminellen Vereinigung, Manipulation von Ausschreibungen, Korruption und Betrug "in Zusammenhang mit der Ausstellung von Rechnungen für nicht tatsächlich durchgeführte Geschäfte".
Laut Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft wurde Benko nun wegen Verdunkelungsgefahr und Tatbegehungsgefahr festgenommen. Er soll eine Rechnung gefälscht sowie versucht haben, Vermögen zu verheimlichen und dem Zugriff von Behörden, Masseverwaltern und Gläubigern zu entziehen.
Benko soll unter anderem faktischer Machthaber und wirtschaftlich Berechtigter der Laura Privatstiftung sein und dies im Rahmen seiner persönlichen Insolvenz verheimlicht haben. Damit habe er Vermögenswerte verschleiert und das in der Stiftung vorhandene Vermögen weiterhin dem Zugriff von Behörden, Masseverwaltern und Gläubigern entzogen.
Das ergibt sich für die Staatsanwaltschaft aus Ergebnissen der intensiven Ermittlungen der vergangenen Monate, insbesondere einer Telefonüberwachung, einer Auswertung des Nachrichtenverkehrs des Beschuldigten und den Aussagen von Geschäftspartnern, Geschäftsführung und Mitarbeitern, die seitens der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft vernommen wurden.
Für René Benko gilt die Unschuldsvermutung.