Oberösterreich

Umfrage erschüttert: Teuerung trifft Frauen viel härter

Eine Studie belegt jetzt: Frauen müssen sich wegen der Teuerung deutlich mehr einschränken als Männer. Vor allem die Armut ist weiblich.

Eine Umfrage zeigt: Mit 27 Prozent müssen sich mehr Frauen im Vergleich zu Männern (22 Prozent) durch die Teuerung "stark" einschränken.
Eine Umfrage zeigt: Mit 27 Prozent müssen sich mehr Frauen im Vergleich zu Männern (22 Prozent) durch die Teuerung "stark" einschränken.
Getty Images/iStockphoto (Symbolbild)

Frauen leisten einen Großteil der unbezahlten Arbeit, übernehmen die Kinder-Erziehung, den Haushalt oder die Pflege. So unschätzbar wertvoll diese Tätigkeiten für die Gesellschaft sind, so unzureichend werden sie abgegolten.

Für ihren Einsatz müssen Frauen erst beim Gehalt und später bei der Pension Einbußen hinnehmen. Alters-Armut ist damit größtenteils weiblich, wie jetzt eine Studie des Linzer Imas-Instituts belegt. 1.350 Personen wurden dafür bundesweit befragt, 150 kamen aus Oberösterreich

Die Ergebnisse: Nur ein Fünftel (21 Prozent) der berufstätigen Oberösterreicherinnen ist davon überzeugt, dass die Pension ausreichen wird, um sich den im Alter angestrebten Lebens-Standard leisten zu können. Bei den Männern im Bundesland trifft das hingegen auf 33 Prozent zu.

Die befragten Frauen (27 Prozent) machen sich daher auch deutlich öfter Gedanken über die Alters- und Pensions-Vorsorge als die Männer (zwölf Prozent).  

Inflation befeuert Problem

Die aktuell extrem hohe Inflation befeuert das Problem zusätzlich: Danach gefragt, wie sehr die Teuerung sie trifft, zeigt sich: Für die große Mehrheit der Frauen (83 Prozent) sind die Preis-Anstiegen zumindest etwa ein Thema. Bei den Männern sind es nur 78 Prozent.

Es scheint, als ob den Oberösterreicherinnen die angespannte Lage durchaus bewusst ist: So legen Frauen laut Studie mit 88 Prozent deutlich mehr Wert auf finanzielle Unabhängigkeit als Männer (68 Prozent). 

Finanziell von Familie abhängig

Dass es hier noch Luft nach oben gibt, zeigt ein weiterer Punkt: Fast jede vierte Frau (22 Prozent) gab an, finanziell von der Familie abhängig zu sein. Bei den Männern sind es nur acht Prozent.

"Die Tatsache der finanziellen Abhängigkeit vieler Frauen ist mitunter zurückzuführen auf deren Finanzrealität – also eine höhere Teilzeitquote, geringerer Verdienst, Karenzzeiten und Co.", sagt Karin Kiedler, Leiterin der Marktforschung bei der Erste Bank. Sie hat die Umfrage-Ergebnisse gemeinsam mit der Sparkasse Oberösterreich präsentiert.

"Die Tatsache der finanziellen Abhängigkeit vieler Frauen ist mitunter zurückzuführen auf deren Finanzrealität - also eine höhere Teilzeitquote, geringerer Verdienst, Karenzzeiten und Co." Karin Kiedler von der Erste Bank

Wienerin verheimlicht Armut vor Kindern

Eine dieser Frauen ist Herta B. (Name von der Redaktion geändert) aus Wien. "Ich habe mein ganzes Leben gearbeitet. Und jetzt kann ich mir trotzdem nichts leisten", klagt die 65-Jährige. Sie ist deshalb auf die Sozialmärkte und Tafeln angewiesen.

Ergattert sie einmal etwas Süßes oder einen kleinen Kuchen bei der Tafel, hebt sie diese für ihre Kinder auf. "Die sollen nicht merken, dass es mir so schlecht geht", so die ältere Dame.

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