Politik

Umfrage-Hammer zu SPÖ-Chefwahl: Doskozil bei Roten vorn

Die SPÖ-Wahl spitzt sich zu: In einer neuen Umfrage der BVZ liegt Doskozil nun erstmals auch bei deklarierten SPÖ-Anhängern klar in Front.

Heute Redaktion
Doskozil, Rendi-Wagner und Babler rittern um den SPÖ-Vorsitz. Die Österreicher haben klare Präferenzen.
Doskozil, Rendi-Wagner und Babler rittern um den SPÖ-Vorsitz. Die Österreicher haben klare Präferenzen.
apa/picturedesk ("Heute"-Montage)

Neue Hammer-Umfrage im roten Showdown! Das Institut für Demoskopie & Datenanalyse (IFDD) befragte im Auftrag der BVZ (herausgegeben von der Verlagsgruppe niederösterreichisches Pressehaus) 1.250 Wahlberechtigte zur laufenden SPÖ-Vorsitzdebatte. Noch bis 10. Mai können eingeschriebene Parteimitglieder online oder per Brief abstimmen – Amtsinhaberin Pamela Rendi-Wagner, Burgenland-Chef Hans Peter Doskozil und Traiskirchens "Asyl-Bürgermeister" Andreas Babler stehen zur Wahl. 

Wähler bei Doskozil

Ein Ergebnis, wer die Partei zur nächsten Wahl führen wird, soll frühestens am 22. Mail feststehen, die Kür erfolgt dann bei einem außerordentlichen Bundesparteitag im Linzer Design Center. Das IFDD-Institut von Christoph Haselmayer befragte schon jetzt die Österreicher, wen sie für den geeignetsten Roten halten. Die Befragung wurde lediglich online durchgeführt, die Schwankungsbreite liegt bei ± 2,8 Prozent.

Das Ergebnis jedoch fällt überdeutlich aus. In Front: Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil, dem 38 Prozent die beste Chancen bei den Nationalratswahlen 2024 einräumen. Dahinter: Andreas Babler (17 Prozent), nur auf Platz drei: die aktuelle Vorsitzenden Pamela Rendi-Wagner (10 Prozent).

Bedenklich: Ganze 26 Prozent sprechen sich für keinen der drei Bewerber aus; neun Prozent haben keine Angabe gemacht.

Eine Überraschung zeigt sich bei den deklarierten SPÖ-Wählerinnen und -Wählern, die sich traditionell immer hinter der oder dem amtierenden Vorsitzenden versammeln. Auch hier hat Hans Peter Doskozil mit 36 Prozent nun erstmals eine satte Mehrheit hinter sich; nur noch 27 Prozent sprechen sich für Rendi-Wagner als Spitzenkandidatin aus, 22 Prozent für Babler. Bei eingefleischten Roten dürften die Attacken Rendis gegen Bundeskanzler außer Dienst, Christian Kern, nicht gut angekommen sein. Die rote Frontfrau hatte ihm in einem Interview mit der Tageszeitung "Die Presse" "mangelende Charakterstärke" vorgeworfen.

Österreicher halten Dosko für durchsetzungsstark

Laut Aussendung fragte die Burgenländische Volkszeitung via IFDD auch das Thema "Durchsetzungsfähigkeit" ab. Hier verzeichne Hans Peter Doskozil mit 62 Prozent Zustimmung generell den höchsten Wert, darunter stolze 69 Prozent der deklarierten Grün-Wähler, 64 Prozent der deklarierten ÖVP-Wähler und 61 Prozent der deklarierten SPÖ-Wähler. Andreas Babler liege in Sachen "Durchsetzungsfähigkeit" bei nur neun Prozent, Rendi-Wagner bei sechs.

Meinungsforscher Haselmayer: "Doskozil hat auch innerhalb der deklarierten eigenen Wählerschaft klar die Nase vorne."

"Landeshauptmann Hans Peter Doskozil hat die besten Chancen, die SPÖ auf Bundesebene wieder auf Platz eins zu führen", fasst Meinungsforscher Christoph Haselmayer das Ergebnis für die BVZ zusammen. Nachsatz: Durchsetzungsstärke sei laut dem IFDD-Geschäftsführer in der Politik sehr wichtig; "dieses Rennen entscheidet Landeshauptmann Doskozil mit 62 Prozent für sich, auch innerhalb der deklarierten eigenen Wählerschaft hat er klar die Nase vorne", so Haselmayer.

27 Prozent für "Ampel-Regierung"

Überraschend kommt laut IFDD auch die von Doskozil präferierte "Ampel-Regierung" bei den Befragten gut an: Eine Koalition aus SPÖ, Grünen und Neos kommt auf 27 Prozent Zustimmung. Dahinter folgt gleich eine Absage an alle möglichen Koalitionsformen (13 Prozent sind für "keine"); addiert man die Paarungen ÖVP-FPÖ und FPÖ-ÖVP, erreicht Schwarz-Blau zusammen 21 Prozent.

Quelle: IFDD – Institut für Demoskopie und Datenanalyse GmbH, Umfragezeitraum: 29. April bis 1. Mai; 1.250 Online-Interviews, repräsentativ für die wahlberechtigte österreichische Bevölkerung ab 16 Jahren, maximale Schwankungsbreite ± 2,8 Prozent. Die BVZ veröffentlicht die detaillierte Studie in ihrer am Mittwoch erscheinenden Ausgabe und auf www.bvz.at

1/7
Gehe zur Galerie
    Der 1. Mai gilt in der SPÖ als Hochamt der Sozialdemokratie.
    Der 1. Mai gilt in der SPÖ als Hochamt der Sozialdemokratie.
    Video3